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Chronik und Quellen
1938
September 1938

Synagoge in Feuchtwangen

Am 19. September 1938 erstattet das Bezirksamt Feuchtwangen folgenden Bericht:

Die Stadt Feuchtwangen ist seit einigen Monaten judenfrei, die dort vorhandene Synagoge nicht mehr benützt. Im Einvernehmen mit dem Kreisleiter der N.S.D.A.P. und dem Bezirksamt strebt der Bürgermeister der Stadt den Abbruch der Synagoge an, da diese unmittelbar an das Heimatmuseum angrenzt und das Grundstück, auf dem die Synagoge steht, dringend benötigt wird für die Erweiterung des zum Heimatmuseum gehörigen Gartens. Das von der Stadt gemachte Kaufgebot von RM 500 wurde vom Verband bayerischer israelitischer Gemeinden abgelehnt.

In ihrer derzeitigen Gestaltung wirkt die Synagoge, die von der Bevölkerung als Fremdkörper empfunden wird, auch äußerlich derart verunstaltend auf das Ortsbild, daß das Bezirksamt sich genötigt sah, mit Verfügung v. 31.8.38 eine Reihe von Auflagen anzuordnen. Gegen diese Verfügung wendet sich der Verband bayer. isrealitischer [sic] Gemeinden mit der beiliegenden Beschwerde v. 8.9.38.

Ich bitte, die Beschwerde als unbegründet zu verwerfen. Unter Bezugnahme auf die Stellungnahme des Kreisleiters bitte ich, die Entscheidung baldigst ergehen zu lassen.

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