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Chronik und Quellen
1938
Juli 1938

Bericht über „Arisierung“

Die NSDAP-Ortsgruppe Hofheim berichtet in ihrem Juli-Bericht Folgendes zur Durchführung der „Arisierung“:

Es wurde die Feststellung gemacht, daß bei Arisierung jüdischer Betriebe regelmäßig Leute als Käufer in den Vordergrund drängen, die die Aufwärtsentwicklung der letzten Jahre redlich nützten, sich vielfach nur um ihren eigenen Betrieb kümmerten, jegliche Gemeinschaftsarbeit ablehnten, keiner Opfer brachten und heute, finanziell, verdienten Nationalsozialisten natürlich über sind. Sie möchten die finanziellen Vorteile, die mit der Übernahme jüdischer Betriebe in der Regel verbunden sind, auch noch genießen. Dazu kommt, daß der Jude mit ihnen meist gern in Geschäftsverbindung tritt, für alle Fälle lieber als mit einem Nazi. Sie haben es meist ja auch seither recht gut mit den Juden gekonnt. Es steht nun die große Gefahr, daß auf diese Weise Leute wirtschaftlich gestärkt werden, die später bestimmt nicht die neu gewonnene Kraft dazu nutzen, in nationalsozialistischem Geist zu schaffen. Hier müssen die Wirtschaftsberatungsstellen unter allen Umständen versuchen, eine Verlagerung des Schwergewichts der Wirtschaft auf die dem Nationalsozialismus nicht günstig gesinnte Seite zu verhindern.

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