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Chronik und Quellen
1939
Juni 1939

Bericht aus Ansbach

Am 7. Juli 1939 erstattet der Regierungspräsident Ober- und Mittelfranken in seinem „Monatsbericht“:

Juden

Versammlungen und sonstige Veranstaltungen jüdischer Vereine und Organisationen haben im Berichtsmonat nicht stattgefunden.1

Auch im abgelaufenen Monat waren die jüdischen Kultusgemeinden und die ihnen angeschlossenen Auswanderer-Beratungsstellen im Rahmen der ihnen zukommenden Aufgaben bestrebt, die Auswanderung der noch im Inland befindlichen Juden zu fördern.

Im Berichtsmonat hat sich die Auswanderung der Juden aus dem Regierungsbezirke wiederum im Rahmen der Vormonate gehalten. (250 Juden gegen 215 im Mai und 212 im April). Die Auswanderung der Juden ist etwas gehemmt worden, weil Cuba, das bisher von vielen Auswanderern als Warte- und Zielland in Aussicht genommen war, die jüdische Einwanderung überhaupt gesperrt hat. So wurden z.B. 4 Juden aus Nürnberg, die nach Cuba auswandern wollten und sich bereits zur Überfahrt auf einen Dampfer in Antwerpen befanden, wieder nach Deutschland zurückgeschickt.

Gegen 38 im Auslande wohnhafte jüdische Emigranten wurde von der Staatspolizeistelle Nürnberg-Fürth Antrag auf Aberkennung der deutschen Reichsangehörigkeit gestellt.

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