Bericht des NSDAP-Gaus Westfalen-Nord
Ende Januar/Anfang Februar berichtet der NSDAP-Gau Westfalen-Nord in seinem Monatsbericht:
Ausklang der Aktion gegen die Juden
Die jüdischen Grundbesitze gehen in den meisten Fällen in die Hand von alten Judenfreunden über. Diese haben die Zeit verstanden und sich sofort an die Juden herangewagt, um die Grundstücke zu erwerben. Da die Juden wußten, daß sie ihre Grundstücke nicht behalten konnten, haben sie Verträge mit ihren alten Freunden und Bekannten abgeschlossen.
Für Berlin besteht die Bestimmung, daß die Stadt Berlin das Vorkaufsrecht für sämtliche jüdische Besitzungen hat. Diese Bestimmung müßte auf das ganze Reich ausgedehnt werden, da wohl fast sämtliche Gemeinden, in denen jüdischer Grundbesitz vorhanden ist, ein Interesse an dem Erwerb des jüdischen Grundbesitzes haben, zumal die Gemeinden diesen Grundbesitz zum Einheitswert erwerben können. Falls diese Bestimmung für das ganze Reich nicht herausgegeben wird, geht der meiste Besitz in die Hände der Judenfreunde über. Nationalsozialisten ist es nicht möglich, diese Grundstücke zu erwerben, da diese von den Juden abgelehnt werden. Würde die Gemeinde als Käufer auftreten können, so würden diese Grundstücke, die die Gemeinden selbst nicht benötigen, an Nationalsozialisten weiter verkauft werden können. Es muß hier unbedingt eingegriffen werden, da die nationalsozialistische Bevölkerung stark darüber empört ist, daß die ehemaligen Judenfreunde jetzt den Besitz erhalten.