Bericht über die Deportation aus Köln nach Riga
Der Soziologe Eugen Kogon zitiert in seinem 1946 veröffentlichten Buch „Der SS-Staat“ die Aussage von Hans Baermann, der mit diesem Transport deportiert wurde:
„Die Evakuierung wurde uns drei Wochen vorher durch die Gestapo Köln mitgeteilt. (…) Man trieb uns dann in den großen Saal der Messehalle, um die ein Stacheldraht gezogen war, und ließ uns 24 Stunden in nassen Hobelspänen liegen. (...) Die Fahrt dauerte 80 Stunden. (...)
Abends kamen an die 4500 lettische Juden, die nach ihren Angehörigen suchten, aber niemanden mehr vorfanden; das war der Rest der Überlebenden aus dem Ghetto. Zum Teil stand das Essen noch gefroren auf den Tischen. Zum erstenmal habe ich dort viel Blut im Schnee sowie Kleider der Opfer gesehen.“