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Chronik und Quellen
1938
Februar 1938

Bericht aus Garmisch Partenkirchen

Die Gendarmerie Garmisch-Partenkirchen berichtet am 2. März 1938 für den Februar 1938:

Zur Lösung der Judenfrage wurde im Berichtsmonat von der Kreisleitung der NSDAP eine sehr aktive Tätigkeit entfaltet. Den Höhepunkt der Tätigkeit bildete eine im Festsaal in Garmisch einberufene Kundgebung mit dem Thema ''Fremdensaison ohne Juden''. Diese Kundgebung war überaus stark besucht und es kam dort einmütig zum Ausdruck, daß auch im Kreise Garmisch/Partenkirchen Juden unerwünscht sind. Der Aufforderung, an den Hotels, Gaststätten, Pensionen, Ladengeschäften usw. Judenabwehrschilder anzubringen, ist im weitesten Umfange Rechnung getragen worden. Einzelne Geschäftsleute, Hotels usw. sind der Anregung noch nicht nachgekommen.

Aus Grainau wird berichtet, daß diese Abwehrschilder den Juden als lächerlich vorkommen und daß sie sich durch diese von dem Besuch der Geschäfte nicht abhalten lassen.

Einige Geschäftsleute vertreten die Anschauung, daß die Juden, wenn sie schon die deutschen Geschäfte nicht mehr besuchen sollen doch auch mit der deutschen Reichsbahn nicht mehr befördert werden sollen.

In dem bisher von Juden gern besuchten Ettal sind in diesem Winter die Juden ausgeblieben.

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