Die Sicherheitspolizei berichtet
Der Chef der Sicherheitspolizei berichtet am 4. Februar 1938 über „Erzeugnisse der Bekleidungsindustrie aus arischer Hand“:
Nach den Erhebungen des Gauwirtschaftsberaters des Gaues Berlin der NSDAP kaufen die arischen Einzelhändler heute noch für etwa 400 Millionen Reichsmark Bekleidungswaren vom nichtarischen Konfektionsgewerbe. Dies bedeutet, daß 12 bis 15 Millionen deutscher Volksgenossen ahnungslos Mäntel, Anzüge, Kleider usw. tragen, die von Juden geliefert sind. Dies geschieht, obwohl die deutschen Volksgenossen gerade in ein arisches Geschäft gingen, um die Unterstützung eines Juden zu vermeiden.
Dieser Mißstand soll nunmehr auf folgende Weise bekämpft werden:
In der Arbeitsgemeinschaft deutsch-arischer Fabrikanten der Bekleidungsindustrie e.V. sind seit der Machtübernahme bis heute rund 450 Unternehmen zusammengeschlossen, deren Erzeugnisse durch ein im Kleidungsstück eingenähtes Etikett ''ADEFA'' kenntlich sind. Wenn die Verbraucher beim Einkauf von Herren- und Damen-Oberbekleidung ADEFA-Kleidung verlangen, wird der Konfektionsjude zwangsläufig zurückgedrängt. Die ADEFA-Fabrikanten sind verpflichtet, jedem Geschäftsverkehr mit jüdischen Lieferanten, jüdischen Vertretern und jüdischen Abnehmern abzulehnen. Damit dem deutschgesinnten Einzelhändler ermöglicht wird, dem deutschen Verbraucher seine anständige Gesinnung öffentlich schon in seiner Schaufensterauslage zu beweisen, kennzeichnet die ADEFA demnächst ihre sämtlichen Erzeugnisse durch ein Aushängeschild mit der Bezeichnung:
''Das Zeichen für Ware aus arischer Hand'':
Damit ist endlich die Möglichkeit gegeben, ohne jüdisches Kapital hergestellte Bekleidungsstücke zu erwerben. Ich gebe der Erwartung Ausdruck, daß die mir unterstellten Beamten, Angestellten und Arbeiter durch die Verbreitung der Nachricht von der Errichtung der Arbeitsgemeinschaft deutsch-arischer Fabrikanten der Bekleidungsindustrie e.V. und den Hinweis auf ihr Ziel den Kampf gegen das nichtarische Konfektionsgewerbe unterstützen.