„Gesamtlösung der Judenfrage“
In einem am 27. März 1941 im „Weltkampf“ abgedruckten Artikel berechnet Peter-Heinz Seraphim die jüdische Bevölkerung Europas und schlägt ihre Vertreibung vor:
Bevölkerungs- und wirtschaftspolitische Probleme einer europäischen Gesamtlösung der Judenfrage
von Peter-Heinz Seraphim
Die Betrachtung der Judenfrage erstreckt sich in dem Zusammenhang der bevölkerungspolitischen und wirtschaftlichen Betrachtung räumlich auf die Gesamtgebiete des europäischen Kontinents bis zur Ostgrenze des großdeutschen Raumes, betrifft also rund 5,3 Millionen Menschen. In fast allen Ländern Europas spielte oder spielt die Judenfrage eine erhebliche Rolle in wirtschaftlicher Beziehung, insbesondere in bezug auf das Industriekapital, das Bankkapital und den Handel. Nur stehen bis jetzt einwandfreie statistische Erhebungen nicht zur Verfügung, die ein Gesamturteil gestatten würden, welchen Anteil die Juden am Bankgeschäft, am Besitz und Umsatz des Industrieaktienkapitals, am Speditionswesen u.ä.m. in Europa hatten und heute noch haben. Es erscheint wissenschaftlich unzulässig, beim Fehlen solcher Feststellungen Schätzungen darüber zu wagen. Soviel darf aber gesagt werden: Die geringe Zahl der Juden beispielsweise in Skandinavien besagt wenig über den tatsächlichen Einfluß auf das Börsengeschäft, über ihren Aktienbesitz, ihren indirekten politisch-geistigen Einfluß. Nehmen wir beispielsweise die Stadt Frankfurt a. M. bis 1933. Der Anteil der Juden an der Gesamtbevölkerung war mit zirka 3 - 4 v. H. fast bedeutungslos. Im Handel dieser Stadt, im Börsengeschäft, im Aktienverkehr, in den freien Berufen, in der Universität waren die Juden dagegen zu erheblich höherem Anteil beteiligt. Ohne Übertreibung kann gesagt werden, daß ein Großteil dieser Berufe und dieser wirtschaftlichen Betätigung in ihrer Hand lag. Die gleiche Tatsache steht für große Teile des europäischen Kontinents fest. Das bedeutet: Die wirtschaftliche Bedeutung des Judenproblems betrifft in mehr oder weniger hohem Grade alle Staaten Europas, sie ist ein allgemein europäisches Problem. Als bevölkerungspolitische Massenfrage dagegen hat das Judenproblem nur für einen Teil unseres Kontinents eine wirkliche Bedeutung. Das ist schon daraus ersichtlich, daß von der angeführten Gesamtzahl von 5,3 Millionen Juden in Europa - ohne die UdSSR, in ihren heutigen Grenzen - 3,3 Millionen oder 62 v. H. auf das osteuropäische Kerngebiet des Judentums: das Generalgouvernement, die rückgegliederten deutschen Ostgebiete, die Slowakei, Ungarn und Rumänien entfallen, 1,5 Millionen Juden oder 29 v. H. auf das deutsche Altreich, die Ostmark, den Sudetengau, das Protektorat sowie ferner auf England, Holland und Frankreich und nur 0,5 Millionen Juden oder 9 v. H. auf alle übrigen Länder Südost-, Süd-, West- und Nordeuropas.
Das Judenproblem Europas ist, wie man sich gleichzeitig vergegenwärtigen muß, massen-und bevölkerungsmäßig nicht das Judenproblem der Welt schlechthin. Vielmehr entfällt auf Europa - ohne Rußland - rd. 1/3 des Weltjudentums, auf die UdSSR ein weiteres Drittel, auf die USA ¼ aller Juden der Erde, während der geringe Rest sich auf die anderen Kontinente und Länder verteilt.
Im Rahmen Europas tritt nun das Judenproblem nicht nur seinem absoluten Zahlen-umfang nach, sondern auch in seiner relativen Bedeutung als Massenproblem besonders im Osten hervor. Schwankt doch hier der Anteil der Juden an der Gesamtbevölkerung zwischen 6 und 12 v. H., im Mittel etwa um 9 v. H., während in allen anderen europäischen Ländern die Juden nur etwa 1 v. H. der Gesamtbevölkerung ausmachen. Eine bevölkerungspolitische Massenfrage ist das Judenproblem also nur im Osten!
Aber auch hier ist die Ballung der Juden ungleich. Als Landbevölkerung hat das Judentum auch im Osten und Südosten Europas nur eine ganz untergeordnete Bedeutung. In dem oben umrissenen Judenkerngebiet Osteuropas leben etwa 81 v.H. aller Juden, d.h. 2,7 Millionen jüdischer Menschen in den Städten, dagegen nur 19 v. H. oder 0,8 Millionen Juden auf dem Lande. Es sei nur angemerkt, daß diese statistisch als Landjuden registrierten Personen, von geringfügigen Ausnahmen abgesehen, sich nicht landwirtschaftlich betätigen, sondern städtischen Berufen, insbesondere dem Handel, nachgehen. Bei der überwiegend agrarischen Struktur der Gebiete des Ostens und Südostens spielt diese geringe Zahl der Juden auf dem Lande bevölkerungspolitisch eine ganz untergeordnete Rolle. Die bevölkerungsmäßige Bedeutung auch des Ostjudentums erstreckt sich vielmehr nur auf die Städte. Hier allerdings spielt das Judentum eine außerordentliche Rolle als Massenfaktor. So leben in 14 größeren Städten des Generalgouvernements heute rd. 700000 Juden. Der Judenanteil dieser Städte schwankt zwischen 25 und 65 v. H. ihrer Gesamtbevölkerung. Die Millionenstadt Warschau zählt allein rd. 400000 Juden, d.h. über 30 v. H. ihrer Bevölkerung. Auch in den Städten der rückgegliederten deutschen Ostgebiete, vor allem soweit sie vor dem Weltkriege dem russischen Staate zugehörten, stellen die Juden ein Massenelement dar, so in Litzmannstadt4 200 000 Juden, d. h. lA der Gesamtbevölkerung, in Bendzin, Sosnowitz und Dambrowa mit zusammen 50 000 Juden oder 40 v. H. der Gesamtbevölkerung. Auch in den Städten südlich der Karpaten: Preß-burg in der Slowakei, Uzhorod, Munkacz in der ungarischen Provinz Karpatenrußland, in den nordungarischen Städten Poprad, Bartha, Neutra, Kaschau und in den jetzt Ungarn angegliederten Städten des Satmar finden wir jüdische Volksgruppen, die 15, 20, 30 und mehr v. H. der Gesamtbevölkerung dieser Städte ausmachen. In Budapest schätzt man den Anteil der Rassejuden und jüdischen Mischlinge auf 1/3 der Gesamtbevölkerung der ungarischen Hauptstadt. In den fünf moldauischen Departementsstädten Dorohoi, Jassy, Roman, Vaslui und Braila leben zusammen über 70000 Juden, d.h. über 35 v.H. der Gesamtbevölkerung, in allen Städten der Moldau lebten nach der Volkszählung von 1930 140 000 Juden oder 24 v. H. ihrer Gesamtbevölkerung, in Bukarest mindestens 60 000 Juden. Diese Beispiele mögen genügen, um zu zeigen, daß die Judenfrage eine Massenfrage für den städtischen Sektor Ost- und z.T. Südosteuropas ist.
Diese Tatsache ist von entscheidender Bedeutung für jede praktische Lösung der Judenfrage. In allen Städten Mittel-, Süd-, West- und Nordeuropas würde eine - theoretisch mögliche - sofortige Ausschaltung bzw. ein Abtransport der Juden bevölkerungspolitisch keine Lücke entstehen lassen. Das äußere Bild der Städte bliebe völlig unverändert, so wesentlich auch die Besitzverhältnisse in Gewerbe und Handel, in Spedition und Vermittlung, im Bank- und Börsengeschäft usw. sich verschieben würden, so maßgebend auch der Hausbesitz, der Besitz der Lichtspieltheater, das Notariat, der Arztberuf u.a.m. davon bestimmt werden würden. Im östlichen Teil Europas ist das anders. Eben weil dort die Judenfrage eine Massenfrage ist, erweist sich eine plötzliche Lösung dieser Frage auf dem Wege etwa der Exilierung nicht nur aus technischen Gründen als besonders schwierig. Sie ist auch wirtschaftlich schwer durchführbar, denn man kann nicht ein Drittel, ja die Hälfte der Städte von heute auf morgen „fortdenken“ um so weniger, als dieses Drittel oder diese Hälfte bisher 1/4, 4/5, ja 9/10 des städtischen, gewerblichen und Handelslebens bestimmte. Man vergegenwärtige sich: Der Jude ist hier nicht nur Kapitalist, Inhaber eines anonymen Aktienpakets, er ist weitgehend Konsument der Städte, er ist beteiligt am Produktionsapparat, und zwar zum nicht geringen Teil als Handwerker, er ist vor allem auch entscheidend für den Verteilungsapparat, und zwar für die Unterverteilung als Kleinhändler, Krämer ebenso wie für den Großhandel.
Was ergibt sich daraus? Keineswegs die Folgerung, daß, weil das Judenproblem in diesen Gebieten eine Massenfrage ist und deshalb eine Erscheinung mit besonders großem Schwergewicht darstellt, alles beim alten bleiben solle oder einer evolutionären Entwicklung unbekannter Befristung anheimgestellt werden soll. Aber eines ist klar: kein Land und kein Teil Europas kann eine nachhaltige Gefährdung seiner Volkswirtschaft - und diese kulminiert eben doch z. T. in den Städten - verantworten! Weder in Friedenszeiten noch erst recht im Kriege! Das heißt: Die Beseitigung des jüdischen Bevölkerungselements in den judenreichen Städten des Ostens kann nur in dem Tempo vorgenommen werden, als Ersatzkräfte für die Juden zur Verfügung stehen, als Kleingewerbetreibende, Handelstreibende da sind, die in der Lage sind, die bisherige wirtschaftliche Funktion der Juden zu übernehmen. Eine solche Möglichkeit ist zweifellos vorhanden, denn unter der bäuerlichen Bevölkerung der Rumänen, der Magyaren, der Ukrainer, Slowaken und Polen ist ein bevölkerungsmäßiger „Überdruck“ vorhanden, der heimische Bevölkerungselemente an die Stelle der kleinbürgerlichen jüdischen zu setzen vermag. Jahrelang sind diese nachgeborenen Bauernsöhne der bodenständigen Völker durch das jüdische Element in den Städten daran gehindert worden, in den Städten ihr Fortkommen zu finden.
Die Städte waren gleichsam durch die Juden „blockiert“. Jetzt erscheint der Augenblick gekommen, dieses Monopol zu brechen! Aber es hieße die Wirklichkeit verkennen, wenn man folgern wollte, daß erst die Abschiebung der Juden, dann der Einzug der Angehörigen der bodenständigen Völker in die dadurch frei gewordenen Arbeitsplätze reibungslos erfolgen werde. Nicht jeder Bauernsohn aus der Moldau, der Slowakei oder aus Galizien ist ein „geborener Kaufmann“, bestimmt ist keiner, ohne eine gründliche Ausbildung genossen zu haben, ein „geborener Handwerker“! Praktisch ist darum der Weg der: In Osteuropa ist der Jude durch Rechtssatzung und Verwaltungsmaßnahmen in dem Tempo in den Städten durch Nichtjuden zu ersetzen, als qualifizierte Nichtjuden für diesen Ersatz zur Verfügung stehen. Das heißt praktisch: Handwerkerschulung und Erziehung kaufmännischer Lehrlinge aus der Mehrheitsnation, die als Ersatz der Juden dienen können! Oberster Leitsatz bleibt: Der Jude muß weichen, wenn ein gleichqualifizierter Nichtjude zur Verfügung steht! Berufsschulwesen, Genossenschaftswesen, Lehrlingsausbildung sind die Voraussetzung, d.h. zähe praktische Tagesarbeit. Wir haben eine Reihe von Beispielen gerade aus Osteuropa aus den letzten Jahrzehnten, daß starke Kräfte jugendfrischer Bauernvölker vorhanden sind, die eine solche Ersetzung wirksam durchführen können. Es sei nur beispielhaft auf das wahrhaft volksverwurzelte ukrainische Genossenschaftswesen im ehemaligen Ostgalizien hingewiesen, das es vermocht hatte, den Juden aus Marktflecken und Dörfern praktisch weitgehend herauszudrängen, und das gerade daran war, in praktischer Arbeit eine wirtschaftliche Offensive gegen das Judentum in den Städten vorzubereiten. Es wäre zwecklos, sich zu täuschen: Wie die Dinge heute noch liegen, ist der genossenschaftlichorganisatorische Apparat, und was wichtiger ist, das völkisch-genossenschaftliche Denken der bodenständigen Völker Osteuropas noch nicht so weit entwickelt, daß ein vollständiger Ersatz für den jüdischen Händler oder Gewerbetreibenden zur Verfügung steht. Es ist die erste Forderung jedes völkischen Menschen, der Ernst mit der praktischen Durchführung seiner Ziele machen will, diesen Ersatz zu schaffen. Aber es muß noch vor einer anderen Täuschung gewarnt werden! Man neigt vielfach dazu, anzunehmen, durch Lösung der Judenfrage sei das Übervölkerungsproblem dieser Gebiete gleichfalls gelöst. Die Besetzung der städtischen Arbeitsplätze der Juden gäbe dem Überdruck der ländlichen Bevölkerung der bodenständigen Völker das Ventil, das sie allein brauchten. Mit der Ausscheidung der Juden werde Osteuropa bevölkerungspolitisch gesunden. Das ist ein grundlegender Irrtum! Der Bevölkerungsdruck der osteuropäischen Bauernvölker ist weit größer, als daß er durch die Freimachung der Städte von den Juden aufgehoben werden könnte. Oberländer und Franges haben für das ehemalige Polen und für Südosteuropa den Beweis des absoluten wie des relativen Bevölkerungsüberdrucks der landwirtschaftlichen Bevölkerung erbracht. Es ergibt sich aus ihren Berechnungen ein „Zuviel“ landwirtschaftlicher Bevölkerung von 50 - 60 v. H. ihres gegenwärtigen Bestandes! Vor allem aber ist zu berück sichtigen, daß die Mehrzahl der jüdischen Existenzen der osteuropäischen Städte „übersetzten“ Berufen angehören, dem Klein- und Kleinsthandel, dem Vermittler- und Agentengewerbe, dem verkümmerten Handwerk und der Heimindustrie. Es wäre völlig gegen die Interessen der Volkswirtschaft dieser Länder, bei einer Ausschaltung der Juden ihre Arbeitsplätze durch Nichtjuden voll zu besetzen. Ziel ist doch die Ordnung der gewerblichen Wirtschaft, die Schaffung eines Mittelstandes, der eine volkswirtschaftlich nützliche Funktion ausfüllt, der nicht „städtisches Elendsproletariat“ darstellt, wie wir es beim Judentum dieser Städte heute zum großen Teil beobachten können.
Das Ergebnis dieser Betrachtung ist:
1. Das Judenproblem ist eine bevölkerungspolitisch relevante Massenfrage nur in den Städten Osteuropas.
2. Weil es hier eine Massenfrage ist, die die Weiterexistenz der Städte als Kommunen und als Wirtschaftsmittelpunkte in Frage stellt, ist Vorsicht bei der Lösung der Frage geboten.
3. Die Lösung der Judenfrage darf aber auch in diesen Gebieten nicht hinausgeschoben oder vertagt werden.
4. Die Juden können aus diesen Gebieten bzw. Städten in dem Ausmaß herausgenommen werden, als Ersatzkräfte der bodenständigen Völker vorhanden sind, die die wirtschaftlichen Funktionen, die bisher von den Juden ausgeübt wurden, zu übernehmen in der Lage sind.
5. Der Ersatz der Juden ist abhängig von Schulung, Bildung und Organisation der nachrückenden bodenständigen Völker.
6. Eine Entfernung der Juden bedeutet nicht eine Lösung des Bevölkerungsproblems der bodenständigen Völker.
Welche Wege der Lösung der Judenfrage als einer bevölkerungspolitischen Massenfrage stehen praktisch zur Verfügung? Darauf ist zu antworten:
1. Ihre Dissimilierung ohne äußerlich-räumliche Ausgliederung aus dem Gastvolk.
2. Ihre Ghettoisierung, sei es in einzelnen Stadtghetti, sei es in einem Bereich Osteuropas, wohin zunächst die Juden Osteuropas, in der Folgezeit die Juden Gesamteuropas zu überführen seien.
3. Ihre Entfernung aus Europa durch Einleitung einer planmäßigen Umsiedlungsaktion. Alle drei Möglichkeiten haben ihre empfehlenswerten und ihre Schattenseiten. Der erste Weg einer Dissimilierung ohne räumliche Scheidung ist praktisch - verwaltungsmäßig der einfachste. Er ist bisher im Deutschen Reich und in modifizierter Weise auch im Generalgouvernement angewandt worden. Er kommt dem Judenproblem stärker von der politischen und ökonomischen Seite nahe. Sein Nachteil ist, daß das Judentum als fremder Volkskörper erhalten bleibt, und zwar zwischen den bodenständigen Völkern. Der Jude wird Person minderen Rechts, vielleicht äußerlich gekennzeichnet, von gewissen bürgerlichen und politischen Rechten ausgeschlossen, wirtschaftlich in eine Sonderstellung gebracht - aber nicht beseitigt. Die Judenfrage bleibt eine bevölkerungspolitische Massenfrage, mit dem Unterschied nur, daß durch die Umschichtung innerhalb des Judentums die Zahl der reichen Juden verringert, die Zahl der jüdischen Unterstützungsempfänger vermehrt wird. Soziale Verelendung und Umschichtung der Juden kann die Folge sein, keineswegs aber eine physische Selbstauflösung des Judentums, denn Volkstod ist nie schneller Tod, sondern eine Entwicklung von Jahrhunderten, zumal wenn es sich nicht um eine Volksgruppe von einigen tausend oder zehntausend, sondern um 5,3 Millionen Menschen in Europa handelt.
Dazu kommt noch ein anderes: Solange die Juden als Masse zwischen den bodenständigen Völkern in den wirtschaftlichen Nervenpunkten, den Städten, sitzen, ist es überaus schwer, die Durchführung der sie einschränkenden oder isolierenden Gesetze zu überwachen. Es ist, wie jeder Kenner gerade der osteuropäischen Verhältnisse bestätigen wird, fast unmöglich, solchen Gesetzen Geltung zu verschaffen, da einmal die umwohnenden Völker keineswegs durchweg so reif sind, um sich vom Einfluß der Juden zu lösen, zum ändern aber die Juden Meister in der Ausdeutung, Umbiegung und Übertretung solcher Gesetz- oder Verwaltungsbestimmungen sind. Tarnung, Bestechung, Vorschiebung von Strohmännern und viele andere Mittel mehr sind ja dem Juden durch jahrhundertelange Übung geläufig. Mit anderen Worten: Eine gesellschaftliche, politische und ökonomische Ausgliederung der Juden allein bedeutet keine Lösung des jüdischen Bevölkerungsproblems, weder im Osten unseres Kontinents noch auch in den minder „judensatten“ Gebieten des Westens.
Inwieweit würde eine solche theoretisch für ganz Europa gedachte Isolierung des Judentums die wirtschaftliche Stellung der Juden und ihrer Umwelt bestimmen? Wir wissen, daß über das bevölkerungspolitische Massenproblem hinaus die Judenfrage ein wirtschaftliches Problem erster Ordnung bedeutet. Zielbewußt ist die Brechung des jüdischen Einflusses bisher nur im Großdeutschen Reich versucht worden. In einer Reihe anderer Länder, insbesondere in Südosteuropa, sind Ansätze in der gleichen Richtung zu erkennen. Fast nirgends aber ist das Problem vom rassischen Gesichtspunkt kompromißlos in Angriff genommen worden. Meist sind es äußere Unterscheidungen konfessioneller Art, oft Begriffe von „Übergangsbestimmungen“, Annahme des Schutzes „wohlerworbener Rechte von Personen jüdischer Abstammung, deren völkische Haltung außer Frage steht“. Es sollen keineswegs autonome Gesetzgebungsakte fremder Staaten durchaus nach deutschen Maßstäben gemessen werden. Aber es muß doch völlig sachlich festgestellt werden, daß die Bereinigung der Judenfrage nur gehemmt wird durch eine Haltung, die in die Problemstellung eine Art Konkurrenz wirtschaftlicher Art gegenüber den Juden hineinbringt. Die Stellung zur Judenfrage hat mit der wirtschaftlichen Konkurrenz zwischen Juden und Nichtjuden entscheidend nichts zu tun. Ihre Lösung steht und fällt mit der Erkenntnis, daß das Judentum ein rassischer Fremdkörper in einer andersartigen, im ganzen rassisch verwandten Umwelt ist.
Wie liegen die Voraussetzungen einer Lösungsmöglichkeit der europäischen Judenfrage aber vom wirtschaftlichen Gesichtspunkt? Der Jude ist nirgends in Europa wirtschaftlich in nennenswertem Maße mit dem Boden verbunden. Jüdische Landwirte sind selten, jüdischen Landpächtern begegnen wir nur in gewissem Umfang im nordöstlichen Ungarn. Damit entfallen Schwierigkeiten, die eine Notwendigkeit der Massenlösung jüdischer Betriebsführer mit sich bringen würden.
Ist der Jude ohne Schwierigkeiten als gewerblicher Betriebsführer, als Industrieller ersetzbar? Solche Schwierigkeiten können in Gebieten auftauchen, wo die Mehrzahl der Betriebe einer bestimmten Branche oder vielleicht der ganze Betriebszweig sich in jüdischer Hand befindet. Insbesondere in Teilen Osteuropas bestehen sie, wo der Ersatz des Juden mangels geeigneter Kräfte schwierig ist. Von Ausnahmen abgesehen, erscheinen diese Schwierigkeiten aber überwindbar, da in fast allen Branchen nichtjüdische Fachleute zur Verfügung stehen dürften, die den Juden zu ersetzen in der Lage sind. Für das Handwerk ist eine schwere Ersetzlichkeit nur für Teile Osteuropas gegeben. In den übrigen Teilen unseres Kontinents spielt der Jude in diesem Beruf keine nennenswerte Rolle. Wesentlich komplizierter ist die Ersetzungsmöglichkeit der Juden in dem Betriebszweig, der als typisch jüdisch angesprochen wird, dem Handel. Hier ist in der Tat gelegentlich die Ersetzung des Juden nicht ohne Reibung und ohne wirtschaftliche Verluste möglich. Es liegt keine Veranlassung vor zu leugnen, daß solche Reibungsverluste zweifellos auch bei der Umstellung der Wirtschaft im Deutschen Reich eingetreten sind. Aber es kann doch festgestellt werden, daß diese Schwierigkeiten sich in der Praxis als weit geringer herausgestellt haben, als von vornherein zu vermuten war. Unzweifelhaft wird die Umstellung im Handel durch regulierende Einwirkung des Staates erleichtert. Eine solche Einwirkung durch staatliche Lenkung der Aktion kann verhindern, daß privates Gewinnstreben bei Übernahme jüdischer Betriebe sich unerwünscht auswirkt. Ein strenger Zensus nach Vermögen, sachlicher und persönlicher Eignung des Übernehmenden erscheint notwendig. Die Zwischenschaltung von Treuhändern ist im allgemeinen unerwünscht, da bei diesen leicht das Bestreben obwaltet, gleichsam nur die Aktiva des Geschäfts zu übernehmen, die Passiva aber abzulehnen, und ihnen meist auch das eigenverantwortliche Gewinnstreben abgeht. Besonders schwierig liegen die Verhältnisse dort, wo eine jüdische Übersetzung des Handelsberufs vorliegt, so daß der betreffende Handelszweig bisher fast monopolhaft in jüdischer Hand lag. Das dürfte im ganzen wieder nur für Teile Osteuropas zutreffen. Hier sind zweifellos Übergangsbestimmungen am Platze, selbst die so unbefriedigende Lösung eines nichtjüdischen Treuhänders und eines jüdischen Betriebsführers, damit eine Stockung des Geschäftszweiges vermieden wird. Selbstverständlich liegt der Sinn der Aktion nicht darin, durch Sofortmaßnahmen der Volkswirtschaft Schaden zuzufügen, sondern eben darin, den wirtschaftlichen Schaden zu vermeiden, indem ein qualifizierter Nichtjude die Position des Juden besetzt. Das heißt praktisch: Die Ersetzung des Juden hat prinzipiell zu erfolgen, das Tempo aber wird durch die bestehende Ersetzungsmöglichkeit bestimmt. Diese dürfte für Nord-, Süd- und Westeuropa Schwierigkeiten nicht bereiten, für Teile Osteuropas sind sie dagegen vorauszusehen.
Für einzelne Zweige der freien Berufe (Advokatur, Arztberuf) sind hier Schwierigkeiten gleichfalls zu erwarten. Als Massenerscheinung treffen sie wiederum nur Teile Osteuropas, während in anderen Gebieten unseres Kontinents eine Ausschaltung der Juden weder das Funktionieren der Rechtspflege noch die Gesundheitspflege des Staates gefährden dürfte. Hier liegt das Problem mehr in dem Ausfall einzelner Juden, nicht in der Uner-setzlichkeit des jüdischen Bevölkerungselements in diesen Berufsgruppen.
Wenden wir uns weiter den Möglichkeiten der bevölkerungspolitischen und wirtschaftlichen Lösung der Judenfrage zu: Einen Schritt weiter und konsequenter als den der bloßen Dissimilierung der Juden geht der zweite Weg: ihre Ghettoisierung. Hier wird also das Judentum auch räumlich von der nichtjüdischen Bevölkerung isoliert. Die Juden bleiben zwar als Masse innerhalb des nichtjüdischen Siedlungsraums erhalten, werden aber in jüdische Enklaven zusammengedrängt und durch Abschließung von der nichtjüdischen Bevölkerung getrennt. Man pflegt darauf hinzuweisen, daß diese Lösung die historisch gegebene sei, da bereits im Mittelalter der jüdische Wohnbereich, das Ghetto, bestanden habe. Diese historische Beweisführung erscheint unzutreffend. Das Ghetto des Mittelalters war in weit höherem Maße ein Recht der Juden als eine Zwangsmaßnahme. Die Juden des Mittelalters, denen eine außergeschäftliche Berührung mit den Gojim rituell untersagt war, durften in der jüdischen Wohngemeinschaft leben, die zugleich ihre Lebens- und Religionsgemeinschaft, ihre durchaus selbständige kommunale Einheit war. Dem „jus de non tolerando Judaeis“ entsprach ebenso deutlich das „jus de non tolerando Christianis“ im jüdischen Wohngebiet. Das Ghetto des Mittelalters war seinem inneren Gehalt nach eine wesentlich freiwillige Wohngemeinschaft, die zudem keineswegs eine geschäftliche Berührung von Juden und Nichtjuden ausschloß. Es ist ferner aber daran zu erinnern, daß das mittelalterliche Ghetto keineswegs seine angebliche Funktion, eine Schutzmauer gegen die Juden zu bilden, voll erfüllt hat. Wir finden vielmehr schon sehr früh Klagen der nichtjüdischen Bürger über Vordringen der Juden aus dem Ghetto, fortdauernde Prozesse zwischen Stadtmagistraten und jüdischen Kahalen bei den Landesherren; wir wissen, daß die Juden durch Geldbestechung, Durchstechereien und mit zahllosen Listen die Ghettomauern gerade dort, wo es für sie geschäftlich wichtig war, zu überwinden und praktisch niederzulegen wußten. Das heutige Ghetto wäre somit, wenn es einen Sinn haben sollte, anders als das mittelalterliche Ghetto, ein Zwangsghetto, ohne Berührung oder Berührungsmöglichkeit mit den Nichtjuden. Praktisch bedeutet das nicht nur die Errichtung einer Ghettomauer, sondern die ständige polizeiliche Bewachung der gesamten Ghettogrenze, das Verbot für Nichtjuden, das Ghetto zu betreten oder sich ihm zu nähern. Das Ghetto nähert sich hier dem Typus einer jüdischen Isolierungszone, wie beispielsweise (aber ausgesprochen als Übergangslösung) der Versuch einer Ghettobildung für die Juden in Litzmannstadt. Soweit ein solches streng geschlossenes Ghetto nicht geschaffen, sondern nur eine Ghettomauer errichtet wird (wie z. B. in Warschau), eine Reihe wichtiger Behörden aber ihre Amtssitze nach wie vor in dem zum Ghetto erklärten Stadtteil haben, Hauptausfallstraßen durchs Ghetto gehen, sein Betreten also nicht verhindert werden kann, ist das Ghetto praktisch in starkem Maße unwirksam. Eine wirkliche Distanzierung ist nur sehr beschränkt erreicht.
Eine städtische Ghettobildung in Europa ist praktisch ungemein schwierig. Die Städte sind organische Einheiten: Verkehrslinien, Autobusse, Straßenbahnen sind zur Bedienung des gesamten Stadtgebietes angelegt. Fernstraßen kreuzen oder schneiden das Ghetto. Wasser-, Gas-, Elektrizitätsversorgung sind einheitlich; der Verbrauch muß abgelesen, Reparaturen müssen hergestellt werden. Es ist unmöglich, ein räumlich so bedeutendes Stück einer Kommune (bis zu ‘A der Wohnfläche) einfach aus dem Kommunalkörper herauszuschneiden. Tut man das, so bleibt auch der übrige Teil ein Torso! Das Ghetto als Stadtteil innerhalb einer Stadtgemeinde bedeutet aber auch in mancher anderen Beziehung eine Gefahr. Seuchenübertragung ist auch trotz einer Mauer möglich! Schließlich beansprucht die ständige polizeiliche Überwachung des Ghettos unverhältnismäßig starke Kräfte. Diese zu vermindern, hieße aber wieder die Gefahr einer praktischen Übertretung der Ghettogrenze anwachsen lassen. Ein weiterer Einwand gegen das geschlossene Stadtghetto folgt aus wirtschaftlichen Überlegungen: Das Stadtghetto kann sich selbst aus sich weder mit Industriewaren noch mit Rohstoffen und Heizmaterialien noch auch mit Lebensmitteln versorgen.
Es müßte also die Gesamtheit des Bedarfs eingeführt werden. Diese Einfuhren könnten je Kopf des Ghettobewohners gering sein und das Existenzminimum nicht überschreiten -in ihrer Gesamtheit stellen sie aber eine ständige merkliche Zufuhrbelastung dar und bedeuten praktisch eine Ernährung und Erhaltung der Juden durch die Nichtjuden. Eine Ernährung des Ghettos ist aber selbstverständlich ohne eine wirtschaftliche Gegenleistung des Ghettos undenkbar. Möglichkeit der Gegenleistung besteht nur in der Nutzbarmachung jüdischer Arbeitskraft. Es widerspricht dem Prinzip des geschlossenen Ghettos und der Ausgliederung der luden, diese Arbeitskraft außerhalb des Ghettos zu verwenden. Ihre Verwendung im Ghetto ist aber nur möglich, wenn Maschinen und Rohstoffe ins Ghetto geliefert werden, eine Arbeitsdienstpflicht eingeführt und ihre Durchführung überwacht wird, kurz, wenn man zur äußeren Bewachung des Ghettos eine ausreichende Innenüberwachung, Organisation und Kontrolle durch eine sicher nicht kleine Zahl nichtjüdischen Aufsichtspersonals hinzufügt. Das wirtschaftliche Ergebnis bleibt immer zweifelhaft, da die ausgenutzte Arbeitskraft ausschließlich durch äußeren Zwang angetrieben wird. Das Resultat von Zwangsarbeit bleibt aber ökonomisch immer unbefriedigend.
Für die meisten Städte des judenärmeren Mittel-, West-, Süd- und Osteuropas kommt eine Ghettoisierung der Juden nicht in Frage, da die Zahl der Juden für eine solche jüdische Kollektivbildung viel zu klein ist. Der praktisch mögliche Weg wäre hier, wenn man über das Stadium einer politisch-gesellschaftlich-wirtschaftlichen Dissimilation hinausgehen will, die Konzentration der Juden aus ihren bisherigen Wohngebieten in einigen Punkten, wobei man - anders als in Osteuropa - natürlich keine vorhandenen Städte wählen würde, sondern ad hoc erstellte Wohnplätze. Zwischen solchen jüdischen Zwangsaufenthaltsplätzen und den ostjüdischen Zwangsghettos bestünde prinzipiell aber nur ein geringer Unterschied. Es liegt nahe, den sich aus der Bildung städtischer Zwangsghetti ergebenden Schwierigkeiten durch den Vorschlag zu begegnen, ein bestimmtes größeres Territorium auszugliedern und hier die Juden Europas zu konzentrieren. Man hat dabei insbesondere an solche Gebiete gedacht, die besonders judenreich sind und die durch Zusiedlung von Juden und Herausziehung der nichtjüdischen Bevölkerung zu geschlossenen jüdischen Wohngebieten umgestaltet werden können. Diese Pläne haben eine Reihe positiver Seiten, und zwar:
1. die Aktion der Bevölkerungsverschiebung kann zeitlich verteilt werden. Bevölkerungsund wirtschaftliche Störungen in den Aussiedlungsgebieten können verringert oder verhindert werden.
2. Die Juden werden im Endergebnis radikal aus ihren bisherigen Wohngebieten entfernt. Die Gefahr, die auch das geschlossene Stadtghetto noch darstellt, ist vermieden. Schwierigkeiten kommunalpolitischer Art, wie sie angeführt wurden, fallen fort.
3. Die Aussiedlung der Juden auf ein größeres Territorium bietet die Möglichkeit, ihre Stadt- und Landverteilung zu ändern. Die Juden brauchen nicht wie im Stadtghetto von den Nichtjuden erhalten zu werden, sondern haben die Möglichkeit, selbst Land zu bestellen, Vieh zu halten, Lebensmittel zu erzeugen und sich zu ernähren. Es ist bekannt, daß man, diesen Plänen folgend, vielfach an die Bildung einer solchen „Judenreservation“ im östlichen Teil des heutigen GG., im Distrikt Lublin, gedacht hat, die die Juden des Großdeutschen Reiches und des übrigen Teiles des Generalgouvernements, eventuell später auch die Juden des übrigen Europas aufnehmen könne. So bestechend auf den ersten Blick diese Pläne scheinen, so schwerwiegend sind doch auch die dagegensprechenden Argumente.
1. Eine Konzentration der Juden in einem solchen Teil Europas (beispielsweise im heutigen Distrikt Lublin) bedeutet eine Bevölkerungsverschiebung von rund 5 Millionen umzusiedelnden Juden und 2,7 Millionen auszusiedelnden Nichtjuden, davon etwa 2 !4 Millionen Polen und 200 000 Ukrainer, zusammen also eine Bevölkerungsbewegung in Europa von 7,7 Millionen Menschen. Welche Bedeutung diese Ziffer hat, geht daraus hervor, daß die in der neueren Geschichte größten Bevölkerungsverschiebungen (griechischtürkischer Bevölkerungsaustausch, Zwangsverdrängung der Deutschen aus Polen) je 1 Million Menschen betrafen, daß die deutsch-russischen Umsiedlungen bisher Vi Million Menschen kaum überstiegen haben.
2. Zum anderen erweist sich die Unterbringung der ausgesiedelten Nichtjuden in Europa als überaus schwierig. Im übervölkerten Generalgouvernement ist sie beispielsweise praktisch undurchführbar, Wander- und Saisonarbeit ist nur eine Zwischenlösung. Eine Aussiedlung in andere Teile Europas ist kaum denkbar. Es bliebe die Auswanderung. Das bedeutet, daß man Nichtjuden zur Auswanderung aus Europa veranlassen würde, um Juden in Europa anzusiedeln!
3. Ist zu prüfen, ob ein solches Gebiet ausreichend wäre, um die Gesamtheit der Juden Europas aufzunehmen. Nehmen wir als Beispiel den Distrikt Lublin. Er hat eine Größe von 26 800 qkm und eine Bevölkerung von etwa 2,7 Millionen Einwohnern, d. h. eine durchschnittliche Dichte von 101 Einwohner je qkm. Abzüglich eines sicherlich notwendigen Schutzstreifens von etwa 10 km Breite um den jüdischen Ansiedlungsrayon verbleibt eine Fläche von etwa 25 000 qkm mit heute rund 2½ Millionen Einwohnern. Nimmt man theoretisch die Konzentration aller europäischen Juden in diesem Gebiet an, so würde die Bevölkerungszahl gegenüber dem heutigen Stand um das Dreifache steigen, die Bevölkerungsdichte 320 Einwohner je qkm erreichen, also weit höher sein als die Bevölkerungsdichte des dichtbesiedelten deutschen Altreichs mit 135 und Englands mit 271 Einwohnern je qkm. Und das in einem Gebiet, dem nicht nur alle Industrie fehlt, sondern jede Art industrieller Voraussetzung, dessen Landwirtschaft schon nach ihrem heutigen Stande zu 40 v. H. als „übersetzt“ angesprochen wird!
4. Ein solches „Massenghetto“ kann ebensowenig wie die Stadtghettos wirtschaftlich aus sich leben. Es ist zu seiner Erhaltung auf den Import angewiesen. Kurz, die dort aufgezeigten Probleme kehren hier, nur in vergrößertem Maße, wieder.
5. Gibt es keinen Teil Europas, der als Wohngemeinschaft der Juden in Frage kommt. Das gilt insbesondere nicht für ein ausgesprochen peripheres Gebiet Mitteleuropas, das Grenzland zu einem europäisch-asiatischen Riesenstaat ist.
6. Die Bewachung der äußeren Grenzen eines solchen Riesenghettos erfordert gewaltige personelle Aufwendungen, die als fixe, nicht werbende Kosten das Land, das diese Überwachung übernimmt, belasten.
Die letzte Möglichkeit einer bevölkerungspolitischen Radikallösung der Judenfrage ist die Veranlassung einer Auswanderung der Juden aus Europa.