„Endlösung“ der Judenfrage?
Eichmann hält am 4. Dezember 1940 die Umsiedlung von knapp sechs Millionen europäischen Juden für die „Endlösung der Judenfrage:
Judenfrage
I. Anfangslösung der Judenfrage durch Auswanderung (durch Überführung der Initiative von den jüdisch-politischen Organisationen zur Sicherheitspolizei und SD).
a) Im Verlauf der Auswanderungsbestrebungen sind bisher abgewandert
aus dem Altreich seit 1933 341078 Juden
aus der Ostmark seit 1938 135547 Juden
aus dem Protektorat seit 1939 25086 Juden
Insgesamt 501711 Juden
b) Zur Förderung der Auswanderung wurden Devisen im Betrag von etwa 7200 000 Dollar aufgebracht, die zum größten Teil im Schenkungswege von ausländischen jüdischen Organisationen sowie von ausländischen Angehörigen der Juden ins Inland kamen, und für die Betreibung der Auswanderung Verwendung fanden.
c) Rückgang der Judenzahl durch natürliche Verminderung (im Altreich seit 1933, in der Ostmark seit 1938, im Protektorat seit 1939)
Gesamtsterblichkeit 70792
Gesamtgeburten 13756
Sterbeüberschuß 57036
d) Die Gesamtzahl der heute noch im Reichsgebiet (einschließlich Protektorat) ansässigen Juden im Sinne der Nürnberger Gesetze beträgt daher 315642 Juden
II. Die Endlösung der Judenfrage.
Durch Umsiedlung der Juden aus dem europäischen Wirtschaftsraum des deutschen Volkes in ein noch zu bestimmendes Territorium. Im Rahmen dieses Projektes kommen rund 5,8 Millionen Juden in Betracht.