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Chronik und Quellen
1944
Oktober 1944

Arbeitseinsatz von Mischehen und "Mischlingen"

Am 30. Oktober 1944 teilt die Kölner Gestapo dem Landrat in Siegburg Folgendes mit:

Geheime Staatspolizei                                        Köln, den 30. Oktober 1944
Staatspolizeistelle Köln
IV 4 B - 2875/44 - A -

Betrifft: Arbeitseinsatz der deutsch-jüdischen Mischehen bezw. jüdischen Mischlinge I. Grades.

Für die Erfassung zum Arbeitseinsatz der deutsch-jüdischen Mischehen und jüdischen MIschlinge I. Grades ersuche ich um Mitteilung bis zum 15.11.1944.

1.) aller im zuständigen Dienstbereich wohnenden Arier, die mit einem jüdischen Mischling I.
     Grades verheiratet sind (genaue Personalien),

2.) in welchem Arbeitsverhältnis diese Personen augenblicklich stehen (Hand- oder Kopfarbeiter,
     Firma).

Wie weiter festgestellt wurde, sind die vom 11. bezw. 17.9.1944 angeordneten Massnahmen gegen deutsch-jüdische Mischehen (bestehend aus Ariern und Volljuden) und jüdische Mischlinge I. Grades nur unvollständig durchgeführt worden. Täglich werden noch Angehörige aus dem vorgenannten Personenkreis aufgegriffen, die entweder überhaupt keine Aufforderung zur Meldung erhalten oder sich aber dem Zugriff entzogen haben.

Ich ersuche daher um nochmalige Überprüfung der zuständigen Dienstbereiche und um umgehende Festnahme der fraglichen Personen sowie deren Einlieferung in das Gemeinschaftslager Köln-Müngersdorf.

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