Die SoPaDe berichtet
In der Juni/Juli-Ausgabe 1934 heißt es in den Deutschland-Berichten“:
Besonders schlimm hat sich der Terror in Schlesien ausgetobt. Der „Neue Vorwärts“ (Nr. 57) hat eingehend über die Judenverfolgungen in Hirschberg berichtet, bei denen auch die vier Juden mit Namen Förster, Charig, Dr. Zweig und Frau ermordet wurden. Am 9. Juni fand man in der Talsperre Boberröhrsdorf bei Hirschberg eine weitere Leiche. Es soll sich um den jüdischen Weinhändler Gries aus Hirschberg handeln. Während die Zeitungen von angeblichem Selbstmord berichten, liegt uns folgender Bericht vor:
Spaziergänger bemerkten am Montag früh Blutspuren, die von der Autogarage zum Wasser führten. Bei näherer Untersuchung fand man A 17 eine männliche Leiche. Dem etwa 45 jährigen Mann war der Rock über den Kopf gezogen, die Beine mit einem Strick zusammengebunden und den Rücken hinauf zu einer Schlinge um den Hals geschnürt. Die Leiche wies am Kopf Verletzungen durch zwei Schüsse auf, die wahrscheinlich bei der Autogarage abgegeben worden sind. Amtlich ist bis jetzt über die Person weder Name noch sonst etwas bekanntgegeben worden.
Außerdem haben in mehreren schlesischen Orten Judenverfolgungen stattgefunden, bei denen die Opfer mißhandelt und zum Teil schwer verletzt worden sind.