Beginn der „Aussiedlung“
In abgehackter Sprache, in der sich seine Hilf- und Fassungslosigkeit widerspiegelt, schilderte Oskar Rosenfeld den Beginn der Aussiedlung der Westjuden aus dem Getto Litzmannstadt am 4. Mai 1942:
„Die Menschenzüge sind zumeist lautlos, alle sind gefaßt ... Einzelne brechen zusammen, bleiben tot liegen ... andere machen vor dem Reiseantritt ihrem Leben durch Erhängen ein Ende ... Aber die Straße erfährt nichts davon. Sie kümmert sich nicht um die Einzelschicksale. Sie gehört allen. Sie ist gerecht. Wer fällt bleibt liegen. Wir haben keine Zeit. Der Hunger drängt und der Tod wartet. (…)
Andere Frauen wieder sitzen beim Friseur vor der Deportation, lassen ihre Haare schön machen, das Leben begehrend.“