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Chronik und Quellen
1939
Oktober 1939

Abgabe der Fragebogen mit Vermögensangabe

Am 8. Oktober 1939 verteilt die Synagogengemeinde Köln folgendes Rundschreiben an ihre Mitglieder:

Köln, den 8. Oktober 1939

Die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland teilt uns heute mit:

„Die behördlich angeordnete statistische Erfassung sämtlicher Juden in Deutschland weist noch erhebliche Lücken auf. Da alle Juden, die die Fragebogen einschließlich der Vermögensangabe nicht ausgefüllt haben, der Behörde gemeldet werden müssen, sind diese Lücken mit größter Beschleunigung zu schließen.”

Sollten die Fragebogen von Ihnen, Ihrer Frau und Ihren Haushaltsangehörigen noch nicht ausgefüllt sein
oder sollte die Angabe des Vermögens vom 1.9.1939 von Ihnen, Ihrer Frau und Ihren Haushaltsangehörigen (von jedem einzeln) noch nicht gemacht sein, so muß die Abgabe aller Formulare bis spätestens Dienstag, den 10. d. M., 12 Uhr in unseren Büros, Rubensstr. 33, erfolgt sein.

Zum Zwecke der Ausfüllung stehen außerdem die Büros Rubensstr. 33 zur Verfügung und zwar
Montag nachmittag von 2-6 Uhr oder spätestens
Dienstag morgen 8 ½-12 Uhr (letzter Termin).

Ganz besonders betonen wir, daß diese Mahnung nur für diejenigen gilt, die bisher die Fragebogen und Vermögenserklärungen nicht abgegeben haben, und machen nochmals darauf aufmerksam, daß jede Nichtabgabe die Meldung bei der Behörde zur Folge hat.

Diese statistische Erfassung gilt für alle Juden, auch wenn sie durch irgendwelche Umstände nicht in den Besitz dieses oder der früheren Rundschreiben gelangt sind. Es wird daher gebeten, in Ihrem Bekanntenkreis auf die Wichtigkeit dieser Anordnung nochmals hinzuweisen.

Reichsvereinigung der Juden in Deutschland,
Erhebungsstelle Köln:
Synagogengemeinde Köln

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