„Judenfrage“ im „Neuen Brockhaus“ (1941)
Die Enzyklopädie „Der neue Brockhaus“ von 1941 erklärt den Begriff „Judenfrage“:
Judenfrage, die Erscheinungen, die sich bereits seit dem Altertum aus der Überschneidung des jeweils nichtjüdischen Lebenskreises mit dem jüdischen beim Zusammenleben der Juden mit ihren Wirtsvölkern ergeben. Die Zerstreuung der Juden unter die Völker der Welt sind die freigewollte Isolierung von ihren Wirtsvölkern (->Talmudismus), die bes. geartete rassische, religiöse und ethische Entwicklung des Judentums haben die Begegnung der nichtjüdischen Völker mit den Splittern dieses Volkes zu allen Zeiten zu einem ernsten Lebensproblem gemacht.
Seit Juden im Troß römischer Legionen nach Germanien gezogen kamen, gibt es auch in der deutschen Geschichte die J. Im Mittelalter bildete sie für das deutsche Volk ein großes religiöses und wirtschaftsethisches Problem, trotz der Gettolösung. Anfang des 17. Jahrh. erfolgte der politisch bedeutsame Einbruch einzelner Juden in das deutsche Wirtschaftsleben als Hofjuden deutscher Fürsten. Sie waren in der Folge nicht nur die einflußreichen Wegbereiter neuer Judengemeinden in deutschen Städten, sondern auch eines grundsätzlich neuen Lösungsversuches der J., der Gleichstellung der Juden mit den Angehörigen der Wirtsvölker. Diese Entwicklung, die sich bis 1871 verfassungsrechtlich gegen große Widerstände durchzusetzen vermochte, ist die Grundlage der modernen J. auch in Deutschland. Nachdem der Grundsatz der reinlichen Scheidung endgültig aufgegeben war, konnte sich der dem deutschen Wesen fremde Einfluß des Judentums ungehindert auf alle Bezirke des deutschen Lebens ausdehnen. Die Juden warfen sich zu geistigen und politischen Führern des deutschen Volkes auf, beherrschten Wirtschaft, Presse, Kultur. Die blutsmäßige Vermischung führte zu ernsthaften Störungen der lebensgesetzlichen Grundlagen bes. in den führenden Schichten des deutschen Volkes. Der Nationalsozialismus hat der Epoche der Gleichberechtigung der Juden im Deutschen Reich ein Ende gemacht und die J. auf rassischer Grundlage gelöst: die Juden sind von den deutschen Volksgenossen völlig geschieden (->Blutschutzgesetz, ->Reichsbürgergesetz), der jüd. Einfluß auf das polit., kulturelle und wirtschaftl. Leben des deutschen Volkes ist beseitigt. Das internationale Judentum hat dieser Lösung den schärfsten Kampf angesagt: Greuelpropaganda und Boykotthetze, vor allem in den Vereinigten Staaten, der Mord an Wilhelm Gustloff und schließlich an dem
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