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Chronik und Quellen
1937
Januar 1937

Abschiedsgedicht für einen „Kegelbruder“

Im Januar 1937 verfasste der (später selbst ausgewanderte) Kölner Unterhaltungskünstler und Karnevalist Hans Tobar ein Abschiedsgedicht für seinen „Kegelbruder“ Helmut Katz vom Kegelklub „Nette Kääls“, der kurz darauf nach Südafrika auswanderte:

„Nun machst auch Hellmut, Du Dich auf die Socken
und wanderst in die ferne Welt hinaus
ins Weite ziehst Du, folgst dem grossen Locken,
nimmst Abschied jetzt von Freund und Elternhaus.
Es schmerzt uns tief, doch können wir's begreifen,
denn draussen wartet Zukunft Dir und Ziel,
und unsere Früchte in der Welt nur reifen,
's ist unser Loos, was grade uns befiel.
Wir, Deine Freunde möchten mit Dir segeln
am liebsten all, voll Wehmut ichs erzähl,
Dein Platz ist leer, beim nächsten Abend..kegeln,
Dein Platz bleibt leer, ....es fehlt ein.. „Netter Kääl.
Eins ist uns Trost Du wirst es draussen schaffen,
machst Deinen Weg, da Du die Zeit erfasst,
hast Muskeln, die voll Arbeitsfreud sich straffen,
Du bist ein Mensch, der in die Zeit rein passt.
Die Wahrheit nimmt ein wenig unsre Schmerzen,
Dein Ziel erreichst Du ohne viel Gequäl,
Wir drücken Dir die Hand aus vollem Freundesherzen,
Dir, jüngstem, liebsten, tüchtgen..."Netten Kääl".
Als kleines Angebind und äussres Zeichen,
dass wir Dich gern, nimm diese kleine Uhr,
die wir Dir alle gerne überreichen,
und die Dir Weggenosse auf der Tour.
Sie mög' nur frohe Stunden stets Dir schlagen,
zeig geistig, stets Dir Deiner Freunde Bild,
die all das Deine ja im Herzen tragen,
mit jener Sehnsucht, die nun ungestillt.
Bleib wie Du bist, wo Deine Füsse wandern,
sei Glück Dir hold, was jeder Dir erhoff,
Mit mir, da winken grüssend alle ändern,
und rufen innig zu Dir,.. Massel tow!!!“

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