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Chronik und Quellen
1933
April 1933

Stellungnahme der IHK Köln zum Boykott

Am 3. April 1933 gab die Industrie- und Handelskammer Köln in einem Rundschreiben an die am Außenhandel beteiligten Firmen des Bezirks eine Erklärung zur „Greuelpropaganda“ und zum Boykott ab. Darin wurde den Unternehmen nahegelegt, ihre Geschäftspartner über den Inhalt der Mitteilung zu informieren. Darin hieß es:

„In einer amtlichen Mitteilung hat die Kammer vor wenigen Tagen zu der im Ausland verbreiteten Greuelpropaganda Stellung genommen. Sie hält es im Interesse der Wahrheit und zur Erhaltung des friedlichen Warenverkehrs mit dem Auslande für notwendig, nochmals zu erklären, daß Ordnung und Disziplin im Reiche herrschen und daß das deutsche Volk bereit ist, unter Wahrung der nationalen Ehre den Frieden sicherzustellen und an der Wiederherstellung des Vertrauens der Völker untereinander tatkräftig mitzuwirken. Die mit Zustimmung der Reichsregierung am vergangenen Samstag durchgeführten Massnahmen der NSDAP sind auch in unserem Bezirk reibungslos verlaufen. Der Boykott wird jedoch mit aller Kraft wieder aufgenommen werden müssen, wenn die Greuelhetze nicht völlig aufhört.“

Mitunterzeichnet war die Erklärung der Industrie- und Handelskammer von ihrem Präsidenten Dr. Paul Silverberg, der kurz darauf wegen seiner jüdischen Abstammung aus dem Amt verdrängt wurde.

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