Ansprache von Adolf Hitler auf der Ordensburg Vogelsang
Adolf Hitler erläutert NSDAP-Kreisleitern in der Eliteschule NS-Ordensburg Vogelsang am 29. April 1937 sein taktisches Vorgehen gegenüber den Juden:
Parteigenossen! [...]
Wir erleben diese Krise heute in unserer Umwelt. Sehen Sie nur nach Frankreich. Der französische Staat ist nicht aus einer demokratischen Freizügigkeit entstanden, aber die demokratische Freizügigkeit wird diesen Staat zugrunde richten, oder sie wird abgelöst werden durch irgendeine neue Führungsform. Auch wir in Deutschland haben dieses Problem ja erlebt, und wir sind ja aus dieser Krise selbst geworden. Und wir haben sie in Deutschland gemeistert. In Deutschland ist diese demokratische Form abgelöst worden durch den nationalsozialistischen Führungsstaat. In anderen Ländern ist es ersichtlich der Kommunismus, der siegt, der aber auch die Demokratie beseitigt. In diesen Ländern ist es dann letzten Endes die Aufrichtung der Herrschaft eines internationalen Judentums, das mit Mitteln der brutalsten Gewalt sich den Völkern aufpfropft und diese Völker dann auch führt. Wieder in anderen Ländern ist dieser Kampf heute teils in der Entwicklung begriffen, teils bereits im hellen Ausbruch, teils kündigt er sich an. [...]
Und der Führerstaat braucht ja vorm Genie keine Angst zu haben, das ist ja der Unterschied von der Demokratie. Wenn in der Demokratie einer z. B. Gauleiter sein würde, so müsste er eine wahnsinnige Angst haben, dass vielleicht unter ihm ein Talent kommt, wenn er sagen muss: „Wenn der Kerl so weitermacht, in kurzer Zeit hat der die Leute hinter sich, und dann setzt er mich ab. Bums! Dann habe ich den Lohn für meine ganze Arbeit.“ Also, in der Demokratie muss man aufpassen, dass ja kein Talent zum Vorschein kommt. Wenn irgendwo ein Talent zum Vorschein kommt, dann muss man es schleunigst umbringen. Das ist Selbsterhaltungstrieb dort. [Gelächter] Im Führerstaat ist das gar nicht der Fall, denn er weiß ganz genau, der kann noch so talentiert sein, der kann ja den gar nicht beseitigen. Im Gegenteil, wenn er sich Mühe macht ihn zu beseitigen, versündigt er sich an der Disziplin und am Gehorsam, und damit zeigt er, dass er nicht fähig ist, selber zu führen. Damit ist er erledigt.
Daher wird im Führerstaat weitaus eine größere Wahrscheinlichkeit bestehen, dass das Talent gefördert wird. Es kann ja keinem Führer gefährlich werden. Im Gegenteil, indem er das Talent findet, stützt er sich selbst noch, er schafft sich klassische und glänzende Mitarbeiter, und von all diesen Mitarbeitern kann nur der rechnen, es zu etwas zu bringen, der selber wieder absolut treu und gehorsam ist. Denn der zeigt nur, dass er allein fähig ist, wirklich auch eines Tages zu führen. Denn wo käme man denn hin, wenn der, der selbst nicht Treue und Gehorsam üben will, später einmal Treue und Gehorsam verlangen wollte? Denn das muss er ja auch, ohnedem geht es nun einfach nicht. Das sind eiserne Grundsätze, die durchgehalten werden müssen.
Es gibt daher in der Partei grundsätzlich kein Fordern, das gibt es nicht. Was heißt das auch, in der Partei z. B. „fordern“? Ich habe vor ein paar Tagen in einer Zeitung gelesen - ich werde mir den Mann kommen lassen und werde mich mit ihm über dieses Problem ganz kurz unterhalten -, der schrieb: „Wir fordern, dass auf jüdische Geschäfte nun ein Abzeichen kommt, und dass die jüdischen Geschäfte gekennzeichnet werden.“ In der Zeitung: „Wir fordern!“ Nun muss ich sagen, sehen Sie: „Von wem fordert er das? Wer kann das anordnen? Ich ganz allein.“ Also, der Herr Redakteur fordert im Namen seiner Leser von mir, dass ich das tue. Zunächst: Längst eh’ dieser Herr Redakteur von der Judenfrage eine Ahnung hatte, habe ich mich doch schon sehr gründlich damit beschäftigt; [Lachen] zweitens, dieses Problem der Kennzeichnung wird seit zwei, drei Jahren fortgesetzt erwogen und wird eines Tages so oder so natürlich auch durchgeführt. Denn: das Endziel unserer ganzen Politik ist uns ja allen ganz klar. Es handelt sich bei mir immer nur darum, keinen Schritt zu machen, den ich vielleicht wieder zurück machen muss, und keinen Schritt zu machen, der uns schadet. Wissen Sie, ich gehe immer an die äußerste Grenze des Wagnisses, aber auch nicht darüber hinaus. Da muss man nun die Nase haben, ungefähr zu riechen: „Was kann ich noch machen, was kann ich nicht machen?“ [Heiterkeit] Auch im Kampf gegen einen Gegner. [Große Heiterkeit und starker Beifall] Ich will ja nicht gleich einen Gegner mit Gewalt zum Kampf fordern, ich sage nicht: „Kampf!“, weil ich kämpfen will, sondern ich sage: „Ich will dich vernichten! Und jetzt, Klugheit hilf mir, dich so in die Ecke hineinzumanövrieren, dass du zu keinem Stoß kommst, und dann kriegst du den Stoß ins Herz hinein.“ Das ist es! [Bravorufe und Beifall]
Das aber kann nicht die Masse entscheiden. Man muss glauben, dass eine Führung letzten Endes, die ein Ziel aufgestellt hat, auch die Verwirklichung dieses Zieles anstreben wird. Und da muss es Prinzip sein, und da muss jeder Parteiführer, ganz gleich wo er steht, muss das wieder von seinen Untergebenen genauso fordern, dass das dem jeweilig Zuständigen überlassen bleibt. Es wäre denkbar, dass z. B. so jemand, der eine solche Sache für richtig hält, sich an die zuständige Stelle wendet oder das auch persönlich weitergibt und sagt: „Wir halten das doch jetzt vielleicht für notwendig, dass das geschieht.“ Dann würde man ihm sagen: „Nein, das ist noch nicht der Zeitpunkt.“ Aber es ist ausgeschlossen, dass in dieser Bewegung jemals die Masse als entscheidendes oder auch nur als ein Druckmittel verwendet wird. Das gibt es nicht. Wenn wir hier einmal abgleiten würden, dann gibt es hier gar kein Halten, meine Parteigenossen. Und das dürfen Sie auch als Kreisleiter nirgends dulden, das gibt es grundsätzlich nicht. Immer ist einer dafür verantwortlich, der entscheidet. Wenn ein Ortsgruppenleiter oder ein Blockleiter oder so eine Meinung hat, dann kann er sich zu dem wenden. Er kann aber nicht seinen Block, seine Zelle oder seine Ortsgruppe zusammenholen und kann sagen: „Wir fordern jetzt vom Kreisleiter.“ Genausowenig können die Kreisleiter das vom Gauleiter fordern, und genausowenig können die Gauleiter das mit ihrem Anhang von mir fordern.
Das sind Grundsätze, die selbstverständlich sein müssen. Es gibt überhaupt in der Bewegung keinen Appell an die Masse, außer stets den Appell der zuständigen Stellen. Und dann hat unser Appell nie zu erfolgen, um die Masse zu bewegen, etwas zu fordern, son dern um der Masse etwas Vollzogenes verständlich zu machen, oder sie auf etwas vorzubereiten, was im Vollzug begriffen ist. Denn das ist ja klar, dass wir nun stets die engste Beziehung mit dem Volk wünschen, und dass wir wissen, dass jede Entscheidung nur dann ihre letzte durchschlagende Kraft erhält, wenn man die möglichst große Masse des Volkes dahinterbringt, und dass es daher zweckmäßig ist, jede Entscheidung so lapidar zu fassen, dass das Volk das begreift, dass das Volk sagt: „Natürlich, das muss jetzt geschehen; ja, die haben ganz recht, wenn sie das machen; es ist richtig, die sollen das jetzt machen, wir sind auch dafür, ganz richtig.“ Im Gegenteil, es muss so sein, dass das Volk, wenn so eine Entscheidung fällt, dann sagt: „Aha, na, das haben wir schon lange geahnt, dass so etwas kommen wird [Lachen]; das ist auch richtig, das musste geschehen, Gott sei Lob und Dank.“