Die Gestapo Aachen berichtet
Die Gestapo Aachen berichtete über den Monat Februar 1935:
„Es ist auffallend, dass die Juden gerade in der letzten Zeit eine besonders rege Versammlungstätigkeit entwickeln. Vor allem ist es der Zentralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens, der bisher in allen seinen Versammlungen ein Verbleiben in Deutschland propagierte und darauf pochte, dass das hundertjährige Ansässigsein der Juden in Deutschland ihnen hier auch eine Lebensberechtigung gebe. Auch der Reichsverband nichtarischer Christen trat verschiedentlich durch Versammlungen seiner Ortsgruppen in Erscheinung. Im allgemeinen bestätigt der Inhalt der dort gehaltenen Vorträge neu die Richtigkeit des nationalsozialistischen Grundsatzes von Blut und Rasse. Die jüdischen Frontkämpfer wiederum geben als Grund ihrer Lebensberechtigung in Deutschland an, dass Tausende jüdischer Soldaten ihr Blut für Deutschland hingegeben hätten.
Das Hin und Her hinsichtlich des Flaggenverbotes für Juden hat sich insofern sehr nachteilig ausgewirkt, als dadurch die wünschenswerte einheitliche Durchführung dieser Massnahme beeinträchtigt wurde.“