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Chronik und Quellen
1934
Juni 1934

Die Gestapo Aachen berichtet

Die Gestapo Aachen berichtete über den Monat Juni 1934:

„Die Juden verhalten sich im allgemeinen ruhig und abwartend, jedoch ist auch hier ein erhöhter Besuch der Gotteshäuser und in manchen Teilen eine erhöhte Versammlungstätigkeit in Synagogen und Privathäusern festzustellen. Die bei diesen Gelegenheiten gehaltenen Reden bezwecken Vorbereitung der jüdischen Jugend auf die Auswanderung, einen möglichst engen Zusammenhalt und ein Festhalten am jüdischen Glauben.“

„Eine gesteigerte Tätigkeit der Juden wurde lediglich in dem Kreise Schleiden festgestellt. Besonders zu erwähnen ist hier der Amtsbezirk Hellenthal, der etwa 13% Judenbevölkerung aufweist. Das Verhältnis zwischen diesen und den politischen Verbänden ist sehr gespannt, der zuständige Sturmbannführer der SA, gleichzeitig Bürgermeister von Blumenthal, bemüht sich, möglichst offene Reibereien auszuschalten. Der Zentralverband der deutschen Staatsangehörigen jüdischen Glaubens benutzt jede Gelegenheit, um angebliche Übergriffe von Parteigenossen gegenüber Juden zur Anzeige zu bringen. Er beruft sich dabei insbesondere auf den Erlass des Herrn Reichswirtschaftsministers, demzufolge Eingriffe in die Wirtschaft verboten sind.“

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