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Chronik und Quellen
1942
Januar 1942

Generalkonsul von Weiss berichtet aus Köln

„Köln, 13. Januar 1942

Wie mir soeben mitgeteilt wurde, ist die Verschickung von Juden nach dem Osten - bisher kamen hauptsächlich Lodz und Minsk in Frage - angeblich auf Veranlassung der Militärbehörden eingestellt worden. Dagegen sind in Köln Maßnahmen getroffen worden, um die noch hier wohnhaften Juden am Rande der Stadt, in Köln-Müngersdorf, unweit des dortigen Stadions, in Holzbaracken unterzubringen, die in aller Eile notdürftig errichtet wurden. Mit der Belegung dieser Baracken, die keine Heizung und noch keine Wasserleitungen haben, ist bereits begonnen worden. Je nach Fertigstellung der Unterkunftsräume werden die zukünftigen Insassen durch besondere Benachrichtigung [...] dorthin eingewiesen, f...] Bemerken möchte ich jedoch noch, dass die fragliche Barackensiedlung kaum 100 Meter von einer schweren Flakbatterie entfernt liegt, was die Siedler nicht ohne Sorgen lässt.

Am 11. ds. Mts. ging bekanntlich die sogenannte Woll-, Pelz- und Skisammlung zu Ende. Es hat sich wohl herausgestellt, dass Nichtarier, als außerhalb der Volksgemeinschaft stehend, sich nicht verpflichtet gefühlt haben, an dieser Sammlung teilzunehmen. Eine Beteiligung der Juden wird aber nachgeholt, indem diese nach Unterschreibung eines Empfangsscheines ein vom 12. Januar 1942, also von gestern, datiertes Rundschreiben [...] erhielten.“

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