Todesmarsch von Auschwitz nach Dachau
Helmut Lohn, ein Kölner Jude, der zunächst nach Theresienstadt und von dort nach Auschwitz deportiert wurde, schilderte in einem im Sommer 1945 verfassten Bericht u.a. die Erfahrungen, die er während eines am 16. Januar 1945 in Auschwitz beginnenden „Todesmarsch“ machen musste, der zunächst im KZ Dachau endet. Wenig später wird Helmut Lohn mit weiteren Leidensgenossen durch amerikanische Truppen in Bayern befreit.
„Der 16. Januar 1945, wir sind müde gearbeitet, 12 Stunden Nachtschicht in dem UNION Weichselwerk im KZ Auschwitz, ununterbrochen wochen-und sonntags, da sehnt man sich immer nach ein paar Stunden Schlaf, ganz egal wie und wo. Wir warteten ungeduldig auf die Tagschicht, um endlich abmarschieren zu können. Da, endlich, aber statt der erwarteten je 1.000 Männer und Frauen, marschieren nur ca. 20 Mann ein, was ist los? Wir flüstern zu ihnen rüber. Das ganze Lager ist seit dieser Nacht auf Marsch gesetzt worden, wir sollen hier nur noch sogenannte Liquidationsarbeiten machen, in wenigen Stunden müssen wir wieder zurück.
Geschlagen und bedrückt hören wir die Nachricht. Dass die Russen immer näher kamen, haben wir gewusst und immer die stille, ach so große Hoffnung gepflegt, durch sie aus dieser Hölle noch mal freizukommen. Aber es kommt alles anders, die SS nimmt uns als Geisel in andere Lager mit.
Im Lager geht alles drüber und drunter, an Schlaf ist jetzt nicht mehr zu denken. Das einzige, was wir tun können, ist, schnell durch die anderen Blocks zu gehen und sehen, ob wir nicht aus den noch dastehenden Fässern etwas Suppe organisieren können. Zu packen brauchen wir ja nicht. Wir besitzen ja noch nicht einmal ein Taschentuch. Gegen 11 Uhr vormittags bekommen wir als einer der letzten Blocks im Lager den Befehl, zum Abmarsch anzutreten. Das ganze Lager wird genau durchgesehen, ob sich nicht einer versteckt hat. SS mit Hunden durchsucht genau. Nun erhalten wir zwei Brote, Margarine und eine Wurstkonserve. Wir sind sprachlos. Aber wir merken, dass man es uns nur gibt, weil die Russen schon sehr in der Nähe sind, und man es ihnen nicht lassen will. Die ganze Extra-SS-Küche wird so auch an uns verteilt. Dann stehen wir noch unter Bewachung bis 7 Uhr abends vor der SS-Unterkunft. Kurz bevor der Abmarschbefehl kommt, kommt ein noch ganz junger SS-Offizier an uns vorbei, sagt: „ Rechts ran!“, obwohl wir ganz rechts stehen, zieht den Revolver aus der Tasche, setzt ihn einem neben mir stehenden ungarischen Fabrik-Kameraden an die Schläfe, drückt ab und geht weiter. Wir sind erstarrt, das kann ja gut werden bei solch einem Anfang. Der Kommandant kommt. „ Was war denn hier los?“ Wir berichten kurz. Antwort: „Legt ihn in den Graben!“
Abmarschbefehl! Eine Kette von Soldaten, das entsicherte Gewehr in der Hand tragend, zieht mit uns in die Nacht hinaus. Jeder von uns hat eine Decke. Wir marschieren mit unseren Holzklumpen durch den Schnee. Langsam bewegt sich der lange Zug mit den entkräfteten Menschen vorwärts. Wir kommen durch dunkle polnische Wälder, hier und da versucht einer, besonders Polen, in den Wäldern zu verschwinden. Sofort knallt es, und wir haben wieder einen weniger. Manch einer ist schon erschöpft, ausruhen gibt es nicht, denn die Russen sind höchstens 20 km entfernt, und wer liegen bleibt, wird am Ende der Schlange von einem SS-Sonderkommando erschossen. Lebendig darf keiner zurückbleiben. Nach 50 km kommen wir morgens in ein kleines polnisches Dorf, dort werden wir in Scheunen eingepfercht und bleiben unter Bewachung. So geht es Tage und Nächte, immer weiter.
In Glogau stehen nun endlich Waggons bereit, offene Viehwaggons. Ca. 120 Mann in jeden Wagen. Es schneit ununterbrochen, aber das ist egal, wir hüllen uns in unsere Decke und die furchtbare Enge bringt Wärme mit sich. Viele Kameraden sind schon an Erschöpfung gestorben. Verpflegung erhalten wir keine weitere. Nach einigen Tagen halten wir, nachdem der Zug sowieso oft tagelang gestanden hat. KZ Rosen. Uns graut. Ein Straflager 3. Grades. Es wird dort nur im Laufschritt im Steinbruch gearbeitet. Wachtürme in den Felsen können das Lager mit Scheinwerfern taghell beleuchten und im gegebenen Falle mit Maschinengewehren vollständig bestreichen.
Wir bleiben, gottlob! nur drei Tage dort. Nachts müssen wir hocken oder bei den Baracken stundenlang stehen. Was wir bei uns haben, müssen wir restlos abgeben, auch noch vorhandene Verpflegung, keinen Löffel, nichts behalten wir. Dann werden unsere eintätowierten Armnummern kontrolliert, und ich werde einem Transport zugeteilt, der nach Dachau gehen soll. Ich bin froh darüber, nur wieder rauszukommen. Als Verpflegung erhalten wir nur ein Viertel Brot und eine Scheibe Wurst. Die Wurst verschlinge ich sofort. Das Brot will ich für den schlimmsten Hunger verwahren. Ein künstliches Gedränge wird verursacht, und schon hat einer der Berufsverbrecher mir mein Brot gestohlen.
Wir kommen zum Geleise. Ca. 6.000 Mann, ca. 40 kleine, verschlossene Viehwaggons stehen für uns bereit. Je 150 Mann vor einem Waggon antreten! Das ist das schlimmste, was mir in den letzten drei Jahren KZ-Lebens je passiert ist. Die Wagen fassen unmöglich die Menschen, aber mit Kolbenschlägen presst man immer mehr und zum Schluss alle rein. Wir haben keinen Platz zum Stehen noch zu atmen. Jede Bewegung ist ausgeschlossen. Wir versuchen, uns hinzusetzen, ausgeschlossen, technisch nicht durchführbar. Sobald auch einer nur den Versuch macht, wird er von seinem Nachbarn blutig geschlagen. Es ist eben kein Platz zum Stehen, das besagt alles. Die Füße der Kameraden, auf denen man steht, schmerzen langsam. Nur nicht ohnmächtig werden. Wo mögen meine drei Freunde sein? Sie waren doch immer bei mir. Ich rufe sie. Ja, sie sind am Ende des Wagens. Hoffentlich kommen wir wieder zusammen. Die Gesichter der Schwerverbrecher um mich deuten nichts Gutes. Schon 12 Stunden und kaum weitergekommen. Meistens steht der Zug. Am anderen Morgen haben wir alle ein Hunger- und Durstgefühl. Draußen liegt wohl Schnee, aber drinnen ist es drückend heiß. Die Türen sind verriegelt. Nach drei Tagen sind schon die ersten Schwachen dem Tode nahe, da erinnere ich mich, dass wir doch mit einer Essschale, die ich unter der Hose durchgeschmuggelt habe, und etwas Kordel Schnee durch die Luke des Waggons fischen können. Gesagt, getan, auch wenn der Zug steht, betteln wir die Bewachungsmannschaften, etwas Schnee reinzuschaufeln, und mancher lässt sich mal erweichen. Um jede Schale Schnee raufen sich viele Hände, und es gibt viel blutige Schläge. Langsam gibt es Platz im Waggon, denn der Waggon füllt sich mit Toten. Infolge Platzmangel smüssen wir uns auf sie stellen. Auch wer schwach wird, ist ein Opfer der Füße und stirbt schnell. Schon sieben Tage nichts zu essen, nichts zu trinken. Wir betteln, dass man wenigstens die Toten herausholt. Der Gestank ist furchtbar. Meine Kameraden sind auch in meiner Nähe. Wir wehren uns gemeinsam gegen die Schläge der Verbrecher. Ein Freund, der in einer anderen Ecke steht, ruft beständig um Hilfe, aber es war unmöglich, ihn zu erreichen. Als wir später rüberkommen, war der Kamerad Braun schon bei den vielen Toten. Langsam kam auch ich dem Wahnsinn näher. Wollen sie mich nicht alle töten? Ich werfe meine Brille, alle Bekleidungsstücke bis auf die Hose weg, dass mich keiner kennt. Dann überkommt mich eine große Leere. Plötzlich überfallen mich furchtbare Träume, die furchtbarsten Träume meines Lebens. Dann fühle ich nur noch, wie ein Steinberg sich auf mich niedersenkt. Wieder träume ich, dass diese Steinberge mit Winden von mir gezogen werden, noch ein Bein, noch ein Arm, sage ich - und jetzt ist alles weg - schlage die Augen auf und sehe, wie mich meine Freunde unter zwei Leichen herauszerren, auf denen noch Kameraden standen. „Na, da haben wir dich wieder!“ sagten sie nur. Sie hatten mich über sechs Stunden vermisst und mich da rausgegraben.
Nach zehn Tagen wurden die Waggontüren zum ersten Mal geöffnet. -KZ Dachau! Ich wankte hinaus, halbnackt. - Von den 6.000 noch 2.000 lebend. Das war die schlimmste von sechs Fahrten. (...)
Februar 1945. Wir stehen des Abends auf dem Appellplatz in Dachau. Wir sollen in ein Unterlager (Mühldorf). Ich bin noch immer ein Muselmann (Todeskandidat) und habe seit Tagen hohes Fieber. Ich stehe, angetreten zwischen meinen Kameraden. Plötzlich merke ich, wie ich unter dem Scheinwerferlicht ohnmächtig werde. Meine Kameraden halten mich. Trotz des Lichtes sehe ich nur schwarz. Meine Freunde sorgen sich um mich. Ich komme wieder zu mir. Nur nicht auffallen. Meine Kameraden reden mir zu, mich krankzumelden, denn nur Vollarbeitsfähige werden mitgenommen. Aber ich will nicht. Ich will bei meinen Kameraden bleiben, mit denen ich seit Jahren zusammen bin. Ich habe auch große Angst vor dem Krankenbau in Dachau. Täglich werden hundert Typhusleichen vor unseren Augen nackt auf die Lastwagen geworfen und vom Krankenbau zum Krematorium gefahren. Da will ich nicht rein, lieber in dem neuen Lager draufgehen.
Die Fahrt ist die beste von allen, nur 45 Mann im Waggon, wir sollen voll arbeitseinsatzfähig gehalten werden. Unser neues Lager Dachau-Mühldorf hat schlechteste sanitäre Verhältnisse, wir wohnen in Erdhöhlen, die mit Brettern schräg überdeckt sind, und liegen auf einer langen Holzpritsche zu ca. 60 Mann dicht an dicht nebeneinander. Entweder alle rechts oder alle links, auf dem Rücken liegen oder gar nicht drehen, ist nicht möglich. Dadurch haben die meisten die Hüften blutig durchgelegen. Den ersten Tag muss alles antreten, Wecken morgens 4.30 Uhr. Alles zur Hauptbaustelle, Zement tragen. Tag für Tag immer nur Zement schleppen. Ein Waggon nach dem anderen. Ein unterirdischer Flugplatz wird hier gebaut. Ich habe Glück. Ein paar Mann werden zum Holzplatz kommandiert, und ich bin dabei. Leichtere Arbeit. Am anderen Tage muss ich im Lager bleiben, Bäume fällen und Wurzeln freilegen. Mein Fieber wird dabei immer schlimmer. Ich halte mich kaum noch aufrecht. Gehe schließlich doch zum Krankenbau, wo man mir erklärt, dass ich sofort dableiben muss, da ich Flecktyphus habe. Ein Revier-Kapo muss mich sofort ins Typhuszelt bringen, wo wir in Quarantäne liegen. Es ist dies ein großes Zelt aus Pappe, Holzbetten mit Stroheinlagen. Die ersten Tage war ich dann besinnungslos. Nach acht Tagen senkt sich mein Fieber auf 38°. Täglich kommt der Arzt und misst uns. Ein Thermometer für 600 Kranke. Keinerlei Medizin. Wir liegen zu zwei Mann in einem Bett, nackt, da wir wegen Läusegefahr unsere Kleider abgeben mussten. Dafür bekommen wir zu zwei Mann eine verlauste Decke, die uns frieren lässt und unseren Körper vollständig verlaust. Anfang März scheint die Sonne, und draußen ist es wärmer als im Papierzelt. Aber immer nur einer kann heraus, der andere muss währenddessen nackt, ohne Decke, frierend drinbleiben. Die Zeit vergeht langsam. Es gibt nur ein Gespräch: Wann ist es 18.00 Uhr abends, dann kommt unsere erste und einzige Mahlzeit. Unser Mittag-Abendbrot wird mit Heißhunger verschlungen, und dann haben wir weiter Hunger. So liege ich fast zwei Monate, ein Skelett. Ein jeder von den Zeltinsassen kennt den anderen genau, besser als es im Zivilleben möglich wäre, denn hier, bei Leben und Tod, zeigt jeder nur sein wahres Ich. Mancher mir liebgewordene Kamerad stirbt oder wird wahnsinnig. Auch bei mir kommen langsam, aber nur vorübergehend, Wahnsinnsvorstellungen. Dann beginnt mein Fuß langsam, aber sicher zu erfrieren. Meine Zehen haben eine tiefschwarze Farbe bekommen. Die Schmerzen sind ziemlich heftig. Dann werde ich einige Tage fieberfrei und komme mit sechs anderen Leidensgefährten in einen Schonungsblock, wieder in der Erde, wo wir nach einigen Tagen wieder der Arbeit zugeführt werden, aber zwei Monate Typhuszelt haben mich vollkommen geschwächt. Die wenigen Treppenstufen aus der Erdhöhle heraus muss ich auf allen vieren kriechen. Zum Aufrechtgehen reicht die Kraft nicht mehr. Mein Fuß macht mir auch viel Kopfschmerzen, und ich habe Angst, dass ich ihn ganz verliere. Wir liegen wieder fünf Tage auf dem Holzbrett und haben auch wieder unsere Hüften blutig. Plötzlich kommt ein Befehl: Nichttransportfähige melden. Wir werden also schon wieder, zum siebten Male, vor dem Feind weiterverschleppt. Ich melde mich und werde von dem Arzt als nichttransportfähig aufgeschrieben. Wir haben uns zu sieben Mann gemeldet und sind zu dem reiflichen Entschluss gekommen, lieber eventuell im Krankenbau erledigt zu werden, als auf dem Transport zu sterben. (...)
Eine SS-Kommission erscheint in unserer Höhle. „Nichttransportfähige vortreten!“ Wir treten vor. Ein einziger Blick und dann das Kommando: „Alles geht mit!“ Ich fasse mir ein Herz, sage, dass wir frisch aus dem Typhuszelt entlassen wurden, und zeige gleichzeitig meinen erfrorenen und vereiterten Fuß. Drei Worte sind seine Antwort: „Alles geht mit!“ Der Arzt erscheint später wieder und sagt: „ Ich kann nichts dagegen tun!“ (...)
Wir gehen nicht lange. Bereits im Ort stehen lange Eisenhahnzüge für uns. Wir werden wieder reichlich eng eingepresst, und die Fahrt beginnt entsetzlich langsam. Wir stehen mehr, als wir fahren. Nach 12 Stunden erst 20 km. Wir schöpfen langsam Hoffnung, dass die Alliierten bereits in der Nähe sein könnten. Wir fahren vier volle Tage, Tag und Nacht, und sind doch immer noch auf demselben Fleck. Was wir tags vorwärts fahren, fahren wir nachts zurück. Wir fiebern auf die Wahrheit: Wir sind eingekreist. Unsere Hoffnung ist ungeheuer groß. Wir merken nicht, dass wir vier Tage nichts gegessen haben, und haben nur eines im Sinn: „Sollten wir jemals wieder frei werden ?“ Plötzlich kommen amerikanische Flieger und beschießen unseren Zug, dem eine Flak anhängt, welche wiederschießt. So haben wir wieder etliche Tote zu beklagen. Dann, nach einigen Stunden, wird die Tür auf geschoben, die Bewachungsmannschaften rufen: „Ihr seid frei!“ - Wir wissen es noch nicht zu fassen. Alle strömen aus den Waggons in verschiedenen Richtungen in die umliegenden Ortschaften. Die Wachmannschaften des Volkssturmes rufen: „ Wir sind es nicht gewesen!“ Keiner kümmert sich um sie, jeder hat ein viel zu großes Glücksgefühl, nach langjähriger Gefangenschaft neu geboren zu sein. Ich aber sitze alleine auf den Schienen und weine, weine das erste Mal nach 32 Monaten KZ-Lager, ich weine vor Freude. Langsam beginne ich mich zu sammeln, will nun auch abmarschieren, da fängt die Flak im Ort an zu schießen, Militär auf Motorrädern, Panzerwagen, alle bringen die sich ahnungslos ihrer Freiheit Freuenden gefangen wieder zurück. Die Freilassung war ein Irrtum. In Bayern wird noch gekämpft. Fast alle haben sie ihrer Zebrakleidung wegen wieder gefangen. Wir sind wieder im Waggon, geschlagen, erledigt, die Enttäuschung war zu groß. Ein Teil der Bewachungsmannschaft wird ebenfalls wegen Fahnenflucht festgenommen - sie hatten ihre Waffen weggeworfen - und mit uns in die Waggons gesperrt. Wieder beginnt die Fahrt. Wenn der Zug steht, fragen wir die Begleitmannschaften immer wieder, was denn los sei. Aber sie antworten nicht. Das Schicksal ihrer Kameraden ist ihnen eine Warnung. Die Stimmung im Waggon ist nicht zu beschreiben. Wenn einer erwähnt, dass er Hunger hat, weil wir vier Tage nichts gegessen haben, geraten wir in furchtbare Erregung und Wut, wir möchten ihn am liebsten totschlagen. Wie kann man nur an so etwas denken, denn wir fiebern nur nach dem einen Gedanken: Kommen wir frei, oder werden wir noch vorher erledigt?
Am nächsten Morgen will einer aus der Waggonluke einen amerikanischen Panzer entdeckt haben. Wir wollen es nicht glauben, die Spannung wächst ins Ungeheure. Da plötzlich sehen wir sie selber: Amerikanische Panzer.
Tränen stürzen uns aus den Augen. Wenige Minuten später sind unsere Waggontüren geöffnet, und wir sind frei. Wirklich frei -für immer!
Ich wurde kurz darauf in ein Krankenhaus am Starnberger See eingeliefert, wo ich mich von einem furchtbaren Durchfall erholen musste, denn ich hatte von den Amerikanern ein Stückchen Kuchen erhalten und verschlungen. Aber ich war kein Fett mehr gewöhnt und war auch vollkommen entkräftet. Die Waage zeigte ein Gewicht von 38 kg.
Aber das Gefühl der Freiheit und die allmählich wieder zugeführte normale Ernährung machten mich langsam, aber sicher wieder zu einem normalen Menschen. Nur von meinem erfrorenen Fuß mußte leider ein Zeh halb entfernt werden.
Und dann kam der Tag, wo mich ein Auto in Feldafing am Starnberger See abholte und mich nach Köln, meiner Heimatstadt, zurückbrachte.“