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Chronik und Quellen
1942
Juli 1942

Deportation aus Köln nach Minsk

Der Kölner Helmut Lohn, der als Helfer der Synagogengemeinde in Deutz eingesetzt war und die Abfertigung des Zuges miterlebte, berichtete im Sommer 1945:

„Nur acht Tage darauf wurden alle Juden unter 65 Jahren, auch die unabkömmlichsten Rüstungsarbeiter, bis auf einen kleinen Rest zu einem sogenannten Arbeitertransport, wieder etwa 1.000 Personen, mit unbekannter Bestimmung, man sprach von Minsk, zusammengestellt.(...)

Es war dies ein Transport, den ich nie vergessen werde. Alles junge, kräftige Menschen, die sich zu helfen wussten. Es war dies der einzige Transport, wo keine Trauer herrschte, wo das hundertprozentige Gefühl herrschte: wir werden wiederkommen! Gefasst und reibungslos ging dieser Transport vonstatten. Ein flottes Liedchen wurde allem zum Trotz noch gesungen. - Der Bahnsteig 5 sah diesmal keine verzweifelten, sondern mutige Menschen, die bewusst ihr Schicksal auf sich nahmen. Und gerade von diesem Transport ist nicht einer am Leben geblieben, der Aufschluss über ihr Schicksal geben könnte. Hat man sie bereits auf der Fahrt erschossen, oder sind sie später vergast worden? Gerade diesen Menschen müssen wir heute und auch später ein ehrendes Andenken in der Geschichte der Kölner Juden bewahren.“

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