Mitteilung der Synagogen-Gemeinde Köln über Volksgasmasken
Der Vorstand der Synagogen-Gemeinde
Roonstraße 50
Köln, im Juli 1939
An alle Juden in Köln
Betr.: Vertrieb und Verpassung der Volksgasmaske.
1. Das Hauptamt für Volkswohlfahrt der NSDAP hat den Vertrieb der Volksgasmaske für die jüdische Bevölkerung in Deutschland (Altreich) der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland übertragen.
2. Die Volksgasmaske kann nicht im freien Handel erworben werden. Ihr Weiterverkauf ist streng verboten. Die Volksgasmaske wird in drei Größen hergestellt, und zwar
Größe »M« (Männergröße)
Größe »F« (Frauengröße)
Größe »K« (Kindergröße)
Der Preis der Volksgasmaske beträgt RM 5,-.
3. Die Zentralwohlfahrtsstelle hat uns die Bestellung der Volksgasmaske für unsere Mitglieder übertragen. Bedürftigen kann ein verbilligter Bezug der Volksgasmaske durch das Wohlfahrtsamt der Synagogen-Gemeinde, Rubensstraße 33, ermöglicht werden, das je nach Lage des Falles eine Verbilligung auf RM 3,-, RM 2,- oder RM i,- gewährt. Eine kostenlose Abgabe der Volksgasmaske findet nicht statt.
4. Falls Sie für sich und Ihre Familienangehörigen Volksgasmasken in Anspruch nehmen wollen, bitten wir nachstehende Bestellung auszufüllen, abzutrennen und uns baldigst zuzuleiten.
Gleichzeitig mit der Bestellung ist die Einzahlung des Gegenwertes für die bestellten Gasmasken vorzunehmen.
5. Die Zahlung kann nur durch Überweisung oder Einzahlung auf Postscheckkonto 12899 Synagogen-Gemeinde Köln erfolgen.
Barzahlungen werden nicht entgegengenommen. Ausnahmen sind unmöglich.
6. Zeit und Ort der Ausgabe und Verpassung durch Fachkräfte wird jedem Besteller mitgeteilt.
Der Vorstand der Synagogen-Gemeinde
gez. Georg Israel Fröhlich