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Chronik und Quellen
1937
Juli 1937

Der Regierungspräsident berichtet aus Speyer

Der Regierungspräsident der Pfalz erstattet am 7. August 1937 folgenden Bericht für Juli 1937:

Die Juden Kayem und Reiß in Rülzheim haben ihr Wohnhaus und ihre Zigarrenfabrik zu 22.000 RM an den Steuereinnehmer Schneider in Germersheim verkauft. Die Zigarrenfabrik ist zur Zeit an den Fabrikant Volz in Speyer verpachtet.

In Feil (Bez. Amt Rockenhausen) kam es am 8.7.37 zu einem Zusammenstoß zwischen dem SA -Mann Karl Christmann und dem Juden Leo Lorig von Obermoschel, wobei die Bevölkerung zum Teil für den Juden Partei ergriff. Es kam zu einem Auflauf und zu Beleidigungen von SA-Angehörigen. Durch die Gendarmerie konnte die Ruhe wieder hergestellt werden. Der SA-Mann Christmann in Feil soll keinen besonders guten Ruf genießen.

Ein merkwürdiger Zusammenhang zwischen Judentum und katholischer Kirche ergab sich nach Bericht der Bezirksamtsaußenstelle Waldmohr in Kübelberg, wo beobachtet wurde, daß ein Jude von Steinbach sich mehrmals in das katholische Schwesternhaus begab. Bei seiner Vernehmung erklärte der Jude, daß er dort nur Kleider habe nähen lassen.

Der jüdische Viehhandel ist nach dem Bericht der gleichen Stelle im Bezirk Waldmohr ziemlich zurückgegangen.

Über Auswanderung von Juden wird aus dem Bezirken Kaiserslautern, Waldmohr sowie aus der Stadt Neustadt a.d. Weinstraße berichtet.

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