Menü
Chronik und Quellen
1937
Februar 1937

Der Regierungspräsident berichtet aus Ansbach

Der Regierungspräsident Ober- und Mittelfranken erstattet am 5. März 1937 folgenden Bericht für Februar 1937:

1) Das Amtsgericht Nürnberg hat die Beschlagnahme des Vermögens des Juden Oskar Schwarzmann, früher Nürnberg, nun in der Schweiz wegen Devisenschiebung angeordnet.

2) Das Landgericht Hof verurteilte am 19. Februar den jüdischen Kaufhausbesitzer Max Hirschfeld von Marktredwitz wegen Vergehens gegen das Blutschutzgesetz (Beschäftigung einer arischen Hausangestellten) zu 500 RM Geldstrafe.

3) Dem Winterjahrmarkt in Hof blieben erstmals die jüdischen Händler fern, was sehr begrüßt wurde. Andererseits haben in Hof die Winterschlußverkäufe jüdischer Geschäfte von ihrer früheren Zugkraft wenig eingebüßt. Vielfach wird in diesem Zusammenhang bemängelt, daß die deutsche Reichspost Wurfsendungen jüdischer Firmen zuläßt.

4) Die Zahl der offenen Ladengeschäfte der Juden wird immer geringer, der Geschäftsgang in den noch vorhandenen flauer. Dagegen ist der Handel mit Nutz- und Zuchtvieh in manchen Gemeinden noch immer in großem Umfange in jüdischen Händen. Es bedarf hier weiterhin der unablässigen Aufklärung der bäuerlichen Bevölkerung um Wandel zu schaffen, und es ist unbegreiflich und unverzeihlich wieviel Charakterlosigkeit in diesem Punkt von manchen Bauern noch gezeigt wird.

Baum wird geladen...