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Chronik und Quellen
1937
Dezember 1937

Bericht des SD-Oberabschnitts Erfurt II 112

Am 22. Dezember 1937 berichtet der Sicherheitsdienst des SD-Oberabschnitts Erfurt über eine Anfrage der NSDAP-Kreisleitung Erfurt-Stadt:

Den in der Anfrage genannten Juden Weinstein gibt es in der Johannesstraße nicht. Es ist wahrscheinlich die offene Handelsgesellschaft für Häute und Felle Weinstein und Co, Hohenwindenstraße 103, gemeint, die in der Johannesstr. 56 eine Annahmestelle unterhält. Diese Firma ist aus der früher hier vorhandenen Firma Willi Weinstein nach dem Tode des Inhabers gleichen Namens hervorgegangen. Im Handelsregister sind als Gesellschafter der genannten Firma folgende Juden eingetragen:

1)Kaufmann Jakob Horowitz, geb. 28.5.80 in Tarnopol, wohnhaft Krämpferring 27,
2)Kaufmann Hugo Hubert, geb. 20.6.87 in Kronheim, wohnhaft Pressburgerstr. 83,
3)Kaufmann Alex Weinstein, geb. 20.4.05 in Berlin, wohnhaft Hohenzollernstr. 31b,
4)Kaufmann Richard Weinstein, geb. 20.4.08, in Berlin, wohnhaft Neuwerkstr. 29.

Als stille Teilhaberin wird außerdem die Mutter der unter 3 und 4 genannten Gesellschafter Flora Weinstein geb. Moser - wohnhaft Neuwerkstr. 29 - genannt.

In politischer Beziehung ist über die Inhaber der Firma Nachteiliges nicht bekannt. Irgendwelchen politischen Parteien haben sie nicht angehört. Sie sind aber alle in jüdischen Assimilanten -Vereinigungen organisiert und daher eifrig bestrebt, ihr Geschäft mit allen Mitteln auf der Höhe zu halten und sich dadurch das Weiterleben in Deutschland zu ermöglichen. Bis auf den Juden Horowitz werden sie nicht schlecht beurteilt. Der Leumund des Horowitz ist allerdings nicht gut. Er wird als typisch jüdischer Gauner aus Galizien bezeichnet. Und sogar in den Kreisen seiner Rassegenossen ist dieser Jude wenig beliebt und wird von manchen stark gehaßt. Die Gesellschaft betreibt ausschließlich Handel mit Rohhäuten und Fellen. Sie beschäftigt z.Zt. 7 Angestellte und 10 Arbeiter. In Bank- und Handelskreisen gilt sie als zahlungsfähig. Die Umsätze sind gut und die Hauptgewinne werden aus den Auktions-Geschäften erzielt. Als die Firma Anfang dieses Jahres erfuhr, daß ihre Auktionsanteile herabgesetzt werden sollten, ging sie sogleich dagegen vor und erklärte den betreffenden Stellen in echt jüdischer Weise, daß durch eine solche Maßnahme das Fortbestehen der Firma überhaupt in Frage gestellt werden würde. Es ist dies die gleiche Handlungsweise, wie sie von allen Assimilanten teils mit teils ohne Erfolg angewendet wird, um die Stellung in Deutschland zu halten.

Um unsere Wirtschaft immer weiter von jüdischen Einfluß zu befreien, wäre es nur zu begrüßen, wenn die Firma Weinstein und Co - überhaupt alle jüdischen Firmen - von der Beteiligung an den auktionsmäßigen Häute-Geschäften ausgeschlossen werden würde.

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