Die Gendarmerie Cham berichtet
Am 29. Dezember 1937 erstattet die Gendarmerie Cham ihren Monatsbericht für Dezember:
Wie vielfach wurde doch schon an die ländliche Bevölkerung herangegangen, doch endlich einmal ihre Einkäufe in den deutschen Geschäften zu machen. Hier hat man gerade wieder den Beweis, daß was gesagt wird für das Volksganze zu tun [sic], die ländliche Bevölkerung sich nicht kümmert. Es gibt schon heute den Anschein, daß es zum Trotz gemacht wird. Die Vieh- und Jahrmärkte in Cham zeigen praktisch, daß nur allein die ländliche Bevölkerung die hiesigen Judengeschäfte, insbesondere Eisfeld und Stern, überlaufen. Nachdem in dieser Richtung bis heute ein gesetzliches Vorgehen nicht besteht, mag man sich nicht wundern, wenn von national eingestellten Volksgenossen hierzu Stellung genommen wird.
Es kann keinesfalls gesagt werden, daß in dieser Richtung etwa die ländliche Bevölkerung gehetzt würde. Dies ist ihr eigener Charakter, sich für ihre Person nichts einreden lassen zu wollen.