Der Landrat berichtet aus Warburg

Der Landrat des Kreises Warburg erstattet am 26. August 1935 folgenden Bericht für August 1935:

Die politische Beeinflussung der Bevölkerung im Zentrumssinne erfolgt hier nicht durch die offizielle Kirche, sondern durch führende Mitglieder katholischer Verbände und Privatpersonen. Ein Hauptagitator ist der hiesige Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft. Bei der Struktur der Bevölkerung ist die Tätigkeit dieses Herrn sehr erfolgreich. Seine Einstellung ist durchaus projüdisch. U.a. hat er hier das Gerücht verbreitet, daß die Frau des Herrn Ministerpräsidenten Göring in 1. Ehe mit einem Juden verheiratet gewesen sei. Die Möglichkeiten zur Einflußnahme auf einen Großteil der Bevölkerung ist von solcher Seite naturgemäß größer als die der Partei. (…)

Juden und Freimaurer

Die Juden verhalten sich ruhig.