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Chronik und Quellen
1935
August 1935

Die Mecklnbgiche Polizei berichtet aus Schwerin

Die Mecklenburgische Polizei erstattet am 1. September 1935 folgenden Bericht für August aus Schwerin:

Die im Juli erfolgten zahlreichen Aktionen gegen jüdische Firmen haben häufig auf jüdischer Seite das Bestreben ausgelöst, ihre Unternehmen zu verkaufen oder zu verpachten und selbst Mecklenburg zu verlassen und in die Großstädte zu ziehen. Es sind viele derartige Unterhandlungen im Gange, teils bereits zum Abschluß gekommen. Die Einnahmen der jüdischen Firmen gehen wohl überall stark zurück; besonders in kleineren und mittleren Städten, wo einer den andern kennt, scheut sich die Bevölkerung in zunehmenden Maße, in jüdischen Geschäften zu kaufen. Gerade dann macht es sich aber unangenehm bemerkbar, daß die ländliche Bevölkerung ihre Einkäufe in der Stadt viel bei Juden tätigt, weil sie glaubt, dort vorteilhaft zu kaufen, und hoffen kann, nicht erkannt zu werden.

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