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Chronik und Quellen
1935
Juli 1935

Die Gestapo berichtet aus Breslau

Die Gestapo des Regierungsbezirks Breslau erstattet am 3. August 1935 folgenden Lagebericht für die Stapostellen Breslau, Liegnitz und Oppeln für Juli 1935:

Es soll an dieser Stelle besonders unterstrichen werden, daß der Schlag, den die Reaktion in Schlesien durch die Auflösung des Stahlhelms erlitten hat, von allen Parteiorganisationen und dem größten Teil der Bevölkerung mit Freuden begrüßt wurde. Das Verhalten und Benehmen dieser Herren von der Reaktion war in letzter Zeit derart anmaßend und empörend, daß diese Gesellschaft einen Dämpfer notwendig brauchte.

In gleicher Weise liegt [sic] das Auftreten der Juden und Judenknechte . Daß hier zum Teil eine Wandlung eingetreten ist, wird dem Staate von der Bewegung hoch angerechnet. Bedauerlicher Weise habe ich immer wieder die Feststellung machen müssen, daß die Judenfrage , von denen, die nach ihrem Wissen und ihrer Stellung als erste dazu berufen sein sollten, aufklärend im Volke zu wirken, nicht mit dem nötigen Ernst behandelt wird. Wenn hohe Staatsbeamte und sonstige Beamte die Staatsgrundsätze in der Weise sabotieren, daß sie und ihre Familienangehörigen weiterhin bei Juden kaufen, so ist das unverantwortlich und trägt ebenfalls in erhöhtem Maße dazu bei, im Volke Mißstimmung aufkommen zu lassen.

 

Juden und Freimaurer

Die jüdischen Organisationen beschäftigen sich jetzt immer intensiver mit der für sie brennenden Frage, was nach Ablauf des Genfer Abkommens im Jahre 1937 mit ihnen geschehen soll. Während die polnischen Juden sich zum Teil damit abgefunden haben, daß sie nach Ablauf des Genfer Abkommens Deutschland verlassen müssen, wobei sie allerdings betonen, daß sie ihre Ausweisung unbedingt abwarten wollen, denken diejenigen Juden, die schon immer in Oberschlesien gewohnt haben und sich als deutsche Juden bezeichnen, nicht an eine Abwanderung. Sie sind erbitterte Gegner der Zionisten, die immer noch für eine Auswanderung nach Palästina eintreten und ihre Anhänger in Umschulungslagern für eine Auswanderung vorbereiten.

Im Vordergrund stehen immer noch die fortdauernden Straftaten der Juden, sowie deren anmaßendes Wesen. Bemerkenswert ist die Festnahme des 78 Jahre alten Juden und Altwarenhändlers [N.N.a] aus Kreuzberg wegen Kuppelei. Er hat es mit jüdischer Raffinesse verstanden, junge Mädels zum Teil sehr alten Männern zum Zwecke der Unzucht gegen Entgelt zuzuführen. [N.N.a] wurde am 22. Juli 35 dem Amtsgericht Kreuzberg vorgeführt. Haftbefehl wurde erlassen. Die 5 Mädels, 3 davon sind geschlechtskrank, wurden zur Vermeidung einer Störung der öffentlichen Ruhe und Ordnung vorläufig in Schutzhaft genommen.

Es sei hier nochmals erinnert an die Straftaten und sittlichen Verfehlungen des Juden [N.N.b] in Görlitz. Die berechtigte Empörung der Bevölkerung über den Juden machte Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe und Ordnung erforderlich.

Nachdem der Öffentlichkeit endlich einmal die Rassenschändung der Juden an arischen Frauen im scharfen Licht vor Augen geführt wurde, ist die Erbitterung gegen diese Verbrecher ins Grenzenlose gestiegen.

Eine Beruhigung trat erst ein, als insgesamt 20 Juden und 20 arische ''Frauenspersonen'' in Schutzhaft genommen wurden.

Mit großem Beifall hat weiterhin die Öffentlichkeit den Abtransport dieser Rassenschänder in das Konzentrationslager aufgenommen. So hatten sich am 30. Juli 35 Tausende von Volksgenossen auf den Straßen angesammelt, die den Abtransport der Rassenschänder zu sehen wünschten. Empört war die Bevölkerung, daß man von den Vorschriften nicht abwich und die Häftlinge in geschlossenen Wagen zum Gefangenen-Sammeltransport brachte. Einige tausend Volksgenossen hatten sich außerdem auf dem Bahnhof in Breslau eingefunden, die von irgendeiner Seite aus den Zeitpunkt der Abfahrt des Transports erfahren haben mußten. Die Volksgenossen haben sich auch hier auf dem Bahnhof, wie auch in den Straßen vollkommen diszipliniert verhalten. In Sprechchören machten sie ihrer Empörung über diese Sorte Menschen Luft. Die Polizei hatte keine Veranlassung, irgendwie zum Schutze der Häftlinge einschreiten zu müssen. Die Absperrmaßnahmen, die von der Schutzpolizei und der SA -Brigade durchgeführt wurden, waren mustergültig.

Wenngleich der jüdischen Bevölkerung durch das tatkräftige Einschreiten gegen die Rassenschänder eine scharfe Zurechtweisung erteilt wurde, hören die Mitteilungen nicht auf, wonach Juden und arische Frauenspersonen die Rassenschande weiterhin betreiben, sodaß auch für die Zukunft ein scharfes Durchgreifen gegen diese Elemente im Interesse des nationalsozialistischen Staates unausbleiblich ist.

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