Bericht aus Ansbach
Der Regierungspräsident Ober- und Mittelfranken berichtet am 9. Juli 1935 über den Monat Juni aus Ansbach:
Der evangelische Kirchenstreit geht unentwegt weiter, wenn er auch nach außen hin etwas an Schärfe verloren zu haben scheint. [...] Im Nürnberger 8 Uhr-Abendblatt vom 21.6. war ein Artikel des Gauleiters Kube wiedergegeben, der u.a. folgende Stellen enthielt:
''......Weitere Helfershelfer der Juden sind die Kreise der Bekenntnisfront , die noch heute die Dreistigkeit besitzen, uns das Judentum als ''ausgewähltes Volk'' hinzustellen''......
.......''Die Bekenntnisfront gehört eindeutig zu den Hilfstruppen des Judentums im Kampf gegen den nationalsozialistischen Staat und damit gegen den Führer'' ........
Dieser Artikel löste in den Reihen der Anhänger der Bekenntnisfront einen Sturm der Entrüstung aus. In Nürnberger und auswärtigen Kirchen wurden hiegegen Protestkundgebungen verlesen; eine Reihe von Protest-Telegrammen von Bekenntnisgemeinschaften liefen bei der Polizeidirektion ein; die Geistlichkeit hat sich auch beschwerdeführend an das Amt für kulturellen Frieden gewandt.