Bericht aus Düsseldorf
Der Regierungspräsident Düsseldorf erstattet am 16. Mai 1935 folgende „Ereignismeldung“ über die Tage „Mitte Mai“:
In Solingen und Wuppertal-Barmen sind in den letzten Tagen judenfeindliche Kundgebungen beobachtet worden. In Solingen kam es vor dem Kaufhof (früher Tietz ) zu Ansammlungen in Stärke von 400 Personen, die durch die Polizei zerstreut werden mußten. Als Wortführer traten besonders hervor: Kaufmann Hans Tesche, geb. 2.8.07 in Solingen, wohnhaft Solingen, Hauptstraße 235, und Konditor Hans Selbach, geb. 6.1.07 in Hückeswagen, wohnhaft Solingen, Hauptstraße 178. Die Ansammlungen in Wuppertal-Barmen fanden vornehmlich vor den Schuhgeschäften Hirsch und Dosmar statt. Auch diese Ansammlungen wurden durch Polizeibeamte zerstreut.
Am 29. Mai wurde ergänzt:
In Remscheid wurden von unbekannten Tätern die Schaufenster jüdischer Geschäfte mit folgenden Inschriften in roter Farbe beschrieben: ''Kauft nicht bei Juden!, Jude Itzig!, Deutsche Frau, kauf nicht bei der Judensau! Itzig, scher dich raus!'' usw.