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Chronik und Quellen
1935
Mai 1935

Bericht aus Düsseldorf

Der Regierungspräsident Düsseldorf erstattet am 13. Mai 1935 folgende „Ereignismeldung“ über die Tage vom 10. bis 13. Mai:

In der vergangenen Nacht wurden auf dem jüdischen Friedhof in Rheydt 8 Grabsteine gewaltsam umgeworfen und teils beschädigt. Am Eingang des Friedhofs wurden 2 Pappelbäume angesägt und abgebrochen. Auf der Türe der Leichenhalle befanden sich die Aufschriften ''Juda du Teufel'', ''Du Talmud-Jude'', ''Juda, du Schänder'', ''Juda verrecke'' usw. Der vorerst im Verdacht der Täterschaft stehende Friedhofsgärtner Heinrich Brockers wurde festgenommen. Durch die weiter angestellten Ermittlungen konnte der Verdacht jedoch nicht weiter aufrechterhalten bleiben; Brockers wurde daraufhin entlassen. Der Tatort wurde photografiert. Damit jüdischerseits keine weiteren Aufnahmen gemacht werden konnten, wurden die Aufschriften von der Tür der Leichenhalle entfernt. (…)

Am 10.5.1935 war eine besonders rege Propaganda gegen das Judentum in Velbert bemerkbar. Dort wurden an zahlreichen Häusern Plakate in Größe von 15 X 25 cm mit folgenden Aufschriften angeklebt: ''Kauft nicht bei Juden'', ''Wer von Juden frißt zerstört'' [sic], ''Die Juden sind unser Unglück'', ''Hier wohnt ein Judenknecht '' usw. Desgleichen wurden die Bürgersteige mit solchen Aufschriften versehen.

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