Menü
Chronik und Quellen
1935
März 1935

Die Gestapo berichtet

Die Gestapo für den Regierungsbezirk Aurich berichtet für März 1935 aus Wilhelmshaven:

Am 10.3.35, abends, hielten die Juden der Stadt Aurich in dem Lokal Wolf in Aurich, Norderstraße, eine Versammlung ab, in der als Redner der Jude Dr. Weinberg aus Berlin über die Ziele und Aufgaben des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens sprach. Der Redner wies darauf hin, daß der landwirtschaftliche Beruf für die Juden vollkommen ausscheide und die akademischen Berufe wegen der Beschränkungen kaum nennenswert ins Gewicht fielen. Als einziger Beruf könne nur noch das Handwerk empfohlen werden. Für die Auswanderung nach Palästina kämen in erster Linie solche Juden in Frage, deren Eltern kein Geschäft hätten und die mittellos seien. Seine weiteren Ausführungen waren ohne Bedeutung.

Am 16.3.35, abends, sprach der jüdische Vortragsk[ünstler] ehem. Schauspieler Meinhard Maur, in der Synago[ge in] Weener und am 17.3.1935 in Blaukreuzhaus in Kaden. Über das Auftreten des Maur in Weener ist, besonders berichtet (s.B. Nr. 490/35) vom 3.4.35.

Baum wird geladen...