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Chronik und Quellen
1935
Februar 1935

Die Gestapo Schneidemühl berichtet

Die Gestapostelle für den Regierungsbezirk Schneidemühl erstattet ihren undatierten „Lagebericht“ für Februar 1935:

Die Versammlungstätigkeit jüdischer Verbände, teils zionistischer , teils antizionistischer Richtung, hat in dem Berichtsmonat sehr zugenommen. Während früher durchschnittlich eine Versammlung oder dergl. in den größeren Städten wöchentlich abgehalten wurde, finden jetzt 3-4 Veranstaltungen wöchentlich statt. Diese Veranstaltungen wurden überwacht und sind bisher [sic] staatsfeindliche Bestrebungen nicht festgestellt worden. [...]

In der Kaufmannschaft wird darüber geklagt, daß ein großer Teil der Bauern fast sämtliche Einkäufe bei den Juden tätigt. Die Bauern müßten m.E. durch die Kreisbauernführer dazu angehalten werden, die Einkäufe in den jüdischen Geschäften zu unterlassen. Hierdurch ist in der Kaufmannschaft eine allgemeine Mißstimmung gegen die Bauern hervorgerufen worden.

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