Gestapa-Bericht aus Dresden
Das Gestapa für das Land Sachsen erstatte folgenden (undatierten) Bericht für die Zeit vom 20.-26. Januar 1935:
Gegen den Juden Wassermann, Adolf, 18.9.1882 in Bautzen geboren, Kaufmann, wohnhaft in Chemnitz, Oskar Mildnerstraße 1, ist Anzeige erstattet worden, weil er 2 Armeepistolen 08 mit dazu gehöriger Munition im Besitz hatte. Wassermann will die Waffen aus dem Felde mitgebracht haben.
Der Reichsbund jüdischer Frontsoldaten, Ortsgruppe Dresden, beglückwünschte in seiner letzten Versammlung seine Mitglieder zur Verleihung des Ehrenkreuzes.
Der Landesausschuß Sachsen der jüdischen Jugendverbände tagte in Leipzig. Dr. Goldhaber Berlin sprach über die Funktionen des Reichsausschusses. Am 24. und 25.2.1935 sei eine Reichsjugendtagung in Berlin geplant.
Die jüdische Künstlerhilfe Dresden veranstaltete wiederum einen Konzertabend, wobei auch ein Misrachi Chor auftrat.
Der ''Reichsbund christlich deutscher Staatsbürger nichtarischer oder nicht rein arischer Abstammung e.V.'' Sitz Berlin, hat in Dresden eine Ortsgruppe gegründet. Sie umfaßt z.Zt. 70 Mitglieder. Man beabsichtigt die Gründung eines Skat bzw. Skiclubs und einen Kursus für englische Sprache.