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Chronik und Quellen
1942
Februar 1942

Gaswagen-Einsatz in Riga

Gertrude Schneider, die am 6. Februar 1942 von Wien nach Riga deportiert wurde und die NS-Zeit überlebte, erinnerte sich später, dass ihr Transport in Lettland vom Kommandeur der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes in Riga, Rudolf Lange, empfangen worden sei, der kurz zuvor an der Wannseekonferenz teilgenommen hatte. Lange habe den ankommenden Deportierten mitgeteilt, dass diejenigen, die nicht willens oder in der Lage seien, die sieben km zum Getto zu Fuß zu gehen, die Reise in speziell für sie reservierten Lastwagen antreten könnten. Gertrude Schneider fuhr fort:

„Es war ein extrem kalter Tag - zweiundvierzig Grad unter Null, um genau zu sein - und so folgten die meisten der unglücklichen, ahnungslosen Juden aus Wien seinem Rat und stellten sich in einer Reihe auf, um die Lastwagen zu besteigen. Sie wussten nicht, dass diese graublauen Lastwagen von den Saurer-Werken in Österreich speziell für die Durchführung der ‚Endlösung‘ hergestellt worden waren. Diese Lastwagen waren die berühmten Gaswagen, die von Zeit zu Zeit eingesetzt wurden, obwohl die SS sie nicht besonders mochte, weil sie immer mechanische Probleme hatten.“

Ein weiterer Augenzeuge, ein lettischer Jude namens Mendel Vulfovich, sagte später aus:

„Im Februar 1942 sah ich mit eigenen Augen, wie 2.000 ältere Juden aus Deutschland, Männer und Frauen, in spezielle Gaswagen verladen wurden. Diese Wagen waren grau-grün gestrichen und hatten einen großen geschlossenen Laderaum mit hermetisch verschlossenen Türen. Alle, die sich darin befanden, wurden durch Gas getötet.“

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