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Chronik und Quellen
1938
November 1938

Bericht aus Kemel bei Wiesbaden

Schicksal der einzigen jüdischen Familie in Kemel bei Wiesbaden am 9./10. November:

In Kemel bei Wiesbaden lebt nur eine jüdische Familie. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden die hochbetagten Eheleute im Hemd auf die Straße getrieben, wo sie im Dunkeln zusehen und zuhören mussten, wie ihre Wohnung zerstört wurde. Ein Bäckergeselle holte sie aus Mitleid schließlich in die Backstube seiner Bäckerei, damit sie nicht so frieren mussten. Ein Sohn des Ehepaares war in der Nacht in den Wald geflüchtet. Am anderen Morgen wurde er gefunden und mit drei Brüdern und seinem Schwager zusammen nach Buchenwald gebracht. Die Eltern durften am Morgen in ihre zertrümmerte Wohnung zurückkehren.

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