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Chronik und Quellen
1934
August 1934

Bericht aus Königsberg

Am 10. September 1934 berichtet der Oberpräsident für die Provinz Ostpreußen für den Monat August:

Juden und Freimaurer

Zwischen den Mitgliedern des Allgemein-Zionistischen und des Staatszionistischen Verbandes besteht die Spannung, die hauptsächlich in den Versammlungen zum Ausdruck kommt, nach wie vor unvermindert fort.

Am 14.8.34 fand um 20.30 Uhr im Sitzungssaal der jüdischen Gemeinde in Tilsit eine Versammlung des Staatszionistischen Verbandes Obergruppe Tilsit statt, an der etwa 150 Juden teilnahmen. Es wurden dort die zionistischen Ziele erörtert und auf die Ausschaltung der Juden aus dem Wirtschaftsprozeß in Deutschland hingewiesen. Es kam während der Aussprache zu erregten Auseinandersetzungen zwischen dem Redner und verschiedenen Versammlungsteilnehmern. Ein Teil der Anwesenden verließ die Versammlung.

Am 23.8.1934 ist den jüdischen Jugendverbänden durch staatspolizeiliche Anordnungen das öffentliche Tragen einheitlicher Kleidung, das Mitführen oder Zeigen von Fahnen, Bannern, Wimpeln in der Öffentlichkeit, die Abhaltung wehrsportlicher Übungen jeglicher Art, jedes geschlossene Marschieren in der Öffentlichkeit und der Verkauf und Vertrieb von Presseerzeugnissen verboten worden.

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