Bericht aus Dresden
Am 8. September 1934 gibt die Kreishauptmannschaft Dresden Bautzen folgenden Bericht für August 1934 ab:
Juden, Freimaurer
Während auf dem Lande und in den kleinen Städten, wo die jüdische Einwohnerschaft zahlenmäßig fast verschwindet, von einer eigentlichen Judenbewegung überhaupt nichts zu bemerken ist, zeigen sich in den größeren Orten - im Regierungsbezirke vor allem der Stadt Dresden - verschiedentlich Ansätze zu stärkerer Betonung jüdischen Eigenlebens; auch an herausforderndem Verhalten einzelner Elemente hat es nicht gefehlt. Von einem auffälligen Verkehr mit ausländischen Juden konnte jedoch nichts festgestellt werden.
Die israelitische Religionsgemeinde in Dresden trägt sich mit dem Gedanken, zum nächsten Ostertermine eine jüdische Schule in Dresden zu gründen. Das in Dresden erscheinende Gemeindeblatt wirbt eifrig in der Richtung ''Zurück zum Judentum''.