Hunger als Mittel der Quälerei
Der Auschwitz-Überlebende Wiktor Myrdko berichtete, dass die SS die Ernährung bewusst zur Quälerei einsetzte:
In meinen ersten Tagen im Bunker im Block 11 konnte ich das mir zur Mittagszeit gebrachte miserable Essen nicht hinunterbringen (...) das war irgendein Schleim in einem Essgeschirr aus Aluminium. Wenn man da den Löffel hineinlegte, so klebte der ganze Inhalt an und man konnte ohne Schwierigkeiten sogar die Schüssel mit hochheben. (...) Zum Abendessen gab es stark salzhaltige Nahrung, also ein Stück Salzhering, etwas Quark oder etwas gesalzene Pferdeblutwurst. Und nichts zu trinken. Am Morgen gab man uns dann einen Becher bitteren schwarzen Kaffee und jeden dritten Tag ungesüßten Pfefferminztee und nichts weiter. (...) Am Vortage eines Verhörs erhielt ich immer einen Salzhering zum Abendessen oder Presswurst, Quark oder „Avo“-Suppe mit sehr viel Salz. Der Durst brannte dann immer in den Eingeweiden.