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Chronik und Quellen
1943
Februar 1943

„Generalappell“ der Frauen in Auschwitz-Birkenau

Danuta Czech, die die Dokumentation „Kalendarium der Ereignisse im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau“ erarbeitete, berichtete Folgendes über einen „Generalappell“ der Frauen:

Der Appell begann morgens um 3.30 Uhr. Alle weiblichen Häftlinge wurden auf das offene, schneebedeckte Feld vor dem Frauenlager getrieben. Dort mussten sie - unzulänglich bekleidet und ohne Nahrung zu erhalten - bei eisiger Kälte bis 17.00 h stehen. Den Rückweg ins Lager mussten sie im Laufschritt zurücklegen; am Lagertor erwarteten sie SS-Aufsehe-rinnen und SS-Männer, die mit Knüppeln auf sie einschlugen, um sie anzutreiben. Diejenigen Frauen, die nicht mehr laufen konnten, weil sie zu alt, zu schwach oder krank waren, wurden abgesondert, um kurze Zeit später in die Gaskammern geschafft zu werden. Aus den Frauen, denen es gelungen war, ins Lager zu kommen, wurde ein Kommando gebildet, das die Leichen der weiblichen Häftlinge einsammeln musste, die beim Appell außerhalb des Lagers unter den Schlägen der SS-Aufseherinnen und -Männer gestorben waren. Während dieses Appells kamen etwa 1.000 Frauen ums Leben.

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