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Chronik und Quellen
1934
Juli 1934

Die Gestapo Potsdam berichtet

Am 4. August 1934 erstattet die Potsdamer Gestapo für den Regierungsbezirk Münster folgenden „monatlichen Lagebericht:

Juden Freimaurer

In den letzten Monaten haben sich die Juden, wie ich in den Vorberichten ausgeführt habe, wieder stark hervorgetan und vom baldigen Zusammenbruch der Regierung Hitler gefaselt. Der fest angekündigte Termin ist inzwischen verstrichen und wird ''prolongiert''. Nach dem 30.6.34 hat diese Gerüchtemacherei jüdischer Agenten erheblich nachgelassen. Der Schreck ist ihnen scheinbar doch in die Glieder gegangen. Aus Wut beschimpfen einzelne Juden SA Leute, die leider, nachdem sie sich jetzt sogar wegen Waffenerwerb in den Märztagen 1933 vor dem Richter verantworten müssen, nicht den richtigen Weg mehr finden, um solchen Anpöbeleien sofort wirksam zu begegnen.

Die hier verbliebenen Juden betrachten sich scheinbar als Vorposten der jüdischen Meute um Deutschland, halten sich zurück, da sie wissen, daß ihre Glaubensgenossen im Ausland dafür doppelt gegen Deutschland hetzen; von Zeit zu Zeit können sie doch nicht umhin, ihren Haß gegen alles Deutsche zu zeigen. In der Tarnung eines kultivierten Europäers, den nur der sture Nazi nicht in seiner jahrtausende alten östlichen Edelkultur studiert hat, pflegen sie den immer noch bestehenden Verkehr mit deutschen demokratischen und unheilbaren Rechtskreisen. Die Sympathie der letzteren zu jüdischen Kreisen hatte stets eine sehr materielle Wurzel. Heute erhofft einer vom anderen, daß er ihm wieder in den Sattel hilft. Daher wird die Freundschaft für alle Fälle warm gehalten. Die Kontrolle des Briefverkehrs ergibt hier die erstaunlichsten Einblicke. Unangenehm berührt in der Öffentlichkeit immer wieder das massenhafte Auftreten der jüdischen Jugend, die anscheinend zu Erziehungsgemeinschaften zusammengefaßt wird. Es haben sich nicht nur richtige Judenschulen aufgetan, sondern es versammeln sich mit angeblicher Billigung des Reichs Jugendführers auch jüdische ''Pfadfinder'' in Massen an den Ufern deutscher Seen, wo sie durch ihr lautes und anmaßendes Verhalten eine Landplage zu werden im Begriff sind.

Ich habe festgestellt, daß ältere, hier verbliebene Juden, die während des Weltkrieges die gemeinsten Hetzschriften gegen Deutschland drucken ließen, und die heute hier noch Haus und Grundbesitz haben, sich von der NS Volkswohlfahrt unterstützen lassen, obgleich die jüdischen Hilfsorganisationen jede Ursache hätten, von sich aus das eventuell Notwendige zu tun.

In einem Falle, wo der Betreffende als ''geisteskrank'' erklärt wurde, offenbar um ihn vor dem wohlverdienten Konzentrationslager zu bewahren, erhielt dieser gemeingefährliche Jude einen vollgültigen Ausweis der Reichs Kulturkammer . Da seine Geisteskrankheit kaum die Grundlage für die Aufnahme gebildet haben kann, scheint hier die deutsche Duldsamkeit wieder einmal reichlich weit zu gehen.

Über Absichten weiterer Kapitalsverschiebungen durch Juden nach dem Ausland wird ständig berichtet. Anscheinend gehen auch Waren hier halbfertig unter falscher Deklarierung an die im Ausland errichteten Filialfabriken; Maschinen dazu werden abmontiert in Teilen als ''Reparatur Rücksendung'' nachgesandt.

Im übrigen konnte ich feststellen, daß die hier verbliebenen Juden immer noch genug Geld und Vertrauen besitzen, um sich die schönsten, teuersten und modernsten Wohnungen zu mieten und nach wie vor ein üppiges Leben zu führen. Die Unmenge des in dem vorangegangenen Jahrzehnt roter Herrschaft dem deutschen Volk ausgesogenen Vermögens kann man hieran gut erkennen.

Einzelne Juden besitzen hakenkreuzgeschmückte Ausweise (z.B. wie erwähnt der Reichs Kulturkammer und des ''D.D.A.C.'') eine Erscheinung, die viel dazu beigetragen hat, daß die alten Vorkämpfer der NSDAP begannen, die Flinte ins Korn zu werfen. Es besteht die Auffassung, daß wieder der gleiche Fehler gemacht wird, wie s.Zt. im Elsaß, wo auch der Gegner durch Verdienstmöglichkeit kampffähig erhalten blieb. In diesem Zusammenhang ist es nicht uninteressant zu wissen, daß z.B. Berliner Juden auf ihren in irgend einem Forst gelegenen Jagdgehöften unangemeldet eine Anzahl Juden untergebracht haben. Man rechnet ganz offensichtlich wieder einmal mit der deutschen Ungeschicklichkeit in solchen Dingen: ''Ist Juda durch das Rote Meer gekommen, wird es auch durch die braune Flut kommen''...

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