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Chronik und Quellen
1944
September 1944

Bekanntgabe bevorstehender Deportation

Der Ältestenrat in Theresienstadt gibt am 24. September 1944 die bevorstehenden Deportationen bekannt

Arbeitseinsatztransporte

Im Hinblick auf den totalen Arbeitseinsatz ist, wie seitens der Dienststelle eröffnet wurde, erwogen worden, die Arbeitsmöglichkeiten in Theresienstadt den derzeitigen Erfordernissen entsprechend zu erweitern. Infolge des Raummangels und infolge technischer Schwierigkeiten hat sich dies jedoch nicht in dem notwendigen Maße als möglich erwiesen. Die arbeitsfähigen Männer müssen daher außerhalb Theresienstadts zu vordringlichen Arbeiten, ähnlich wie die Außenarbeitsgruppe Barackenbau, eingesetzt werden.

Zu diesem Zwecke werden über Weisung der Dienststelle Dienstag, den 26.9. und Mittwoch, den 27.9.1944 je ein Arbeitseinsatztransport mit je 2500 Männern im Alter von 16 bis 55 Jahren aus der Siedlung in das Reichsgebiet abgefertigt. Von der Leitung der Jüdischen Selbstverwaltung wurde Ing. Otto Zucker dazu bestimmt, die Leitung der Transporte zu übernehmen. Den Angehörigen ist, wie beim Barackenbau, Transportschutz zugesichert worden. Postverbindung in kurzfristigen Abständen ist vorgesehen.

Von den Transporten werden alle Männer der Jahrgänge 1889 bis 1928 erfaßt. Alle angeführten Männer müssen sich deshalb ohne Verzug für den Transport vorbereiten und mit ihrer Einberufung rechnen. Transportausschließungsgründe bestehen nicht. Transportunfähige Personen können ausschließlich in der Schleuse auf Grund ärztlichen Gutachtens ausgeschieden werden. Beschwerden und Reklamationen können daher nicht entgegengenommen werden. Arbeitskleidung sowie Handgepäck und Bettrolle sind mitzunehmen; alles andere Gepäck ist bei den Angehörigen in der Siedlung zu belassen. Die Einberufungen zum Transport vom 26. d. M. ergehen in den Nachmittagsstunden des 24.9.1944, der Antritt in die Schleuse erfolgt am 25.9.1944. Die Einberufungen zum Transport vom 27.9.1944 ergehen spätestens im Laufe des 25.9.1944, der Antritt erfolgt am 26.9.1944. Als Schleuse wurde das Gebäude Langestraße 5 bestimmt.

Alle näheren Weisungen ergehen im Wege der Gebäude- und Transportleitung.

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