Entschuldigung in Abschiedsbrief
In einem Abschiedsbrief entschuldigt sich Maximilian Fried am 7. Januar 1944 bei seiner Wirtin, dass er sich in ihrem Berliner Hotel das Leben genommen hat:
Werte Frau Theiler!
Meine Eintragung bei Ihnen ist falsch. Ich heiße nicht [...] u. komme nicht aus Hannover [...] str. 52, sondern wohnte in Berlin-Charlottenburg, Gervinusstr. 24, III, bei Janek-ki. Ich habe leider auch das Pech, Jude zu sein, lebte allerdings in privilegierter Mischehe. Meine Frau ist arisch, mein Sohn ist christlich erzogener Mischling. Deren Wohnung ist Charlottenburg, Mommsenstr. 44, Telefon 960 769. Der Name ist „Fried“.
Meine Frau ist sehr krank, bitte sie also schonend zu behandeln. Es tut mir leid, Ihnen die Unannehmlichkeiten bereitet zu haben. Ich muss aus dem Leben scheiden, da ein Weiterleben unmöglich u. in meinem Zimmer kann ich das nicht. Meine Kennkarte und etwas Geld ist in der rechten Tasche. Also ich bitte nochmal um Entschuldigung.