Bericht aus Stuttgart
Am 6. November 1944 teilt die SD-Außenstelle Stuttgart in ihrem „Führungsbericht“ mit:
Die Beispiele von Nemmersdorf in Ostpreußen (NS-Kurier v. 4.11.1944 Nr. 290) haben oft gerade das Gegenteil von dem erreicht, was damit beabsichtigt war. Die Volksgenossen sagen, es sei schamlos diese in der deutschen Presse so groß heraus zu stellen [...]
''Was bezweckt die Führung wohl mit der Veröffentlichung solcher Bilder wie die im NS-Kurier am Samstag? Sie müßte sich doch sagen, daß jeder denkende Mensch, wenn er diese Blutopfer sieht, sofort an die Greueltaten denkt, die wir im Feindesland, ja sogar in Deutschland begangen haben. Haben wir nicht die Juden zu Tausenden hingeschlachtet? Erzählen nicht immer wieder Soldaten, Juden hätten in Polen ihre eigenen Gräber schaufeln müssen? Und wie haben wir es denn mit den Juden gemacht, die im Elsaß im KZ waren? Die Juden sind doch auch Menschen. Damit haben wir den Feinden ja vorgemacht, was sie im Falle ihres Sieges mit uns machen dürfen.'' (Zahlreiche Stimmen aus allen Bevölkerungskreisen).