Dringende Bitte eines Sohnes
Am 5. Oktober 1944 bittet ein Wehrmachtsgefreiter seine Mutter in einem Feldpostbrief um die Vernichtung seiner Parteiuniform. Der folgende Ausschnitt wurde von der Feldpostprüfstelle der Heeresgruppe Nord abgefangen:
Absender: Gefreiter K. Buthut, Fp. Nr. 59 265
Empfänger: Frau Alwine Buthut, (19) Dönstedt, Heldensleben-Land Reg. Bez. Magdeburg
Briefdatum: 27.8.44
...Mami ich möchte Dir etwas schreiben, aber nicht lachen. Du weißt doch die ganze Sache steht jetzt auf der Messerspitze. Es geht jetzt doch um die Entscheidung und ich habe das Gefühl, als wenn das Messer abbricht. Der Krieg geht seinem Ende entgegen, aber ich glaube nicht für uns. Du weißt doch der Jude wird seine Blutrache nehmen, hauptsächlich an den Parteileuten. Ich war ja leider auch einer, der die Parteiuniform getragen hat. Ich habe es ja schon bereut. Ich bitte Dich bringe die Uniform beiseite, ganz gleich wohin und wenn Du die ganzen Sachen verbrennst. Ich kann schon des nachts nicht mehr richtig schlafen darum.