Bericht aus Fürth
Am 29. Juni 1943 schreibt die NSDAP-Kreisleitung Fürth in ihrem „Weltanschaulichen Lagebericht“ zur „Judenfrage“:
Daß die Juden in Mischehen den Judenstern nicht tragen müssen, gibt zu einer wachsenden Verärgerung Anlaß. Sie haben oft nicht das jüdische Aussehen, können sich deshalb unauffällig und unerkannt bewegen und bilden dadurch eine Gefahr. Sie sind in der Lage Gerüchte zu verbreiten und das Volk sonst zu schädigen. Es wird die Ansicht vertreten, daß der Ehepartner, der am Fortbestand der Mischehe Interesse hat, auch in Kauf nehmen muß, daß der andere Teil Jude ist und bleibt, auch als solcher gekennzeichnet wird. [...]
Kulturelle Lage [...]
Die seinerzeitigen Meldungen über ''Katyn''1 wurden zuletzt meist nicht mehr gelesen. Man hat den Sinn und Zweck dieser Propaganda doch nicht überall erkannt. Für die z.Zt. im Vordergrund stehende Behandlung der Judenfrage wird wieder mehr Verständnis aufgebracht.