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Chronik und Quellen
1941
August 1941

Die SD-Hauptaußenstelle Bielefeld berichtet:

Der SD teilt am 25. August 1941 in seinem „Lagebericht“ aus Bielefeld mit:

Rasse

Vor etwa acht Tagen wurde den Juden auf Vorschlag der Kreisleitung der NSDAP , vom Oberbürgermeister der Stadt Bielefeld als Kreispolizeibehörde, das Betreten des Wochenmarktes verboten.

Dieses Verbot ist die Folge der seit einiger Zeit beobachteten Hamsterkäufer der Juden. Die Juden liefen auf dem Wochenmarkt von Stand zu Stand und kauften Kartoffeln, sowie Gemüse (zu der Zeit noch rare Artikel) auf. Wo sie mit den erhamsterten Waren blieben ist nicht ersichtlich geworden. Tatsache ist nur, daß viele Volksgenossen, die zur gleichen Zeit den Wochenmarkt besuchten, durch das arrogante Auftreten der Juden auf das Äußerste gereizt wurden.

Um dieser Anordnung des Oberbürgermeisters wirklichen Erfolg zu sichern, verlangt man in hiesigen Bevölkerungskreisen immer wieder, die Juden, ähnlich wie es im Protektorat bereits geschehen, mit einem Abzeichen zu versehen, sodaß diese weiterhin als Angehörige der jüdischen Rasse zu erkennen sind. Die Volksgenossen bezeichnen das als unerträglich auf der Straßenbahn, in Autobussen und sonst im öffentlichen Verkehr, neben Angehörigen eines Volkes zu stehen, die in der Hauptsache den jetzigen Krieg verschuldet haben und deren Rassegenossen nichts unversucht lassen, Deutschland zu vernichten.

Gerüchteweise verlautet hier, daß die Herausgabe von Rasierseife an Juden nächstens eingestellt würde.

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