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Chronik und Quellen
1940
Oktober 1940

Bericht aus München

Das Rassenpolitische Amt des NSDAP-Gaus München-Oberbayern berichtet am 14. Oktober 1940 über den Vormonat:

Die heutige Beanspruchung unserer Sprechstunde durch Juden und Mischlinge hat uns schon vor längerem dazu veranlaßt, außer der Juden- auch eine Mischlingskartei anzulegen. - Durch die gewonnenen Erfahrungen hat es sich als wünschenswert erwiesen, daß wir unsere Feststellungen über den Anfrager hinaus machen und unsere Erfahrungen anderen Gauamtsleitungen zur Kenntnis bringen. Auf diese Weise wird die möglichst vollständige Erfassung jüdischer Mischlinge wenigstens insoweit durchführbar, als diese Juden an unserer Gesetzgebung interessiert sind. Da es sich nicht selten um den Versuch der Verschleierung des Grades der jüdischen Abstammung handelt, so ist die Gestaltung einer solchen das Reich umfassenden Mischlingskartei von besonderem Wert. - Hierbei werden also nicht nur Juden zu erfassen sein, die als Mischlinge 1. Grades erscheinen, sondern auch Mischlinge 2. Grades, die als deutschblütig auftreten möchten. [...]

Es ist uns in letzter Zeit in unserer Sprechstunde aufgefallen, daß jüdische Mischlinge fortdauernd ein großes Interesse für die derzeit geltenden bzw. demnächst zu erwartenden Bestimmungen bzgl. ihrer Heirat haben.

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